„Am besten gefällt mir der Pandae-Dolyo…“

Symbolfoto - Taekwondo

Nachgefragt bei Zahra Soltani und Christine Jeske vom Budo-Verein Anklam

Taekwondo hat in Mecklenburg-Vorpommern eine gute sportliche Heimat. Rund 800 Taekwondoka mit Vereinen in Anklam, Wismar, Güstrow, Rostock, Parchim, Bergen, Stralsund und Greifswald üben diese traditionsreiche, in Korea entsprungene Kampfsportart aus.

Im ersten Halbjahr 2018 wurden schon einige regionale, nationale und internationale Wettkämpfe ausgetragen. So fand unter anderem zum elften Mal der Starter-Cup in Greifswald statt. An diesem internationalen Nachwuchsturnier nahmen 128 Sportlerinnen bzw. Sportler aus 15 Vereinen teil. Als beste Kämpferin wurde dort Zahra Soltani (Jahrgang 2006) vom Budo-Verein Anklam ausgezeichnet.

Wie verlief der Wettkampf aus Zahras Sicht? Was fasziniert sie am Taekwondo-Sport?

Symbolfoto – Taekwondo

Interview

„Am besten gefällt mir der Pandae-Dolyo…“

Frage: Zahra, Glückwunsch noch nachträglich zum guten Abschneiden beim Starter-Cup in Greifswald! Wie verlief der Wettkampf aus deiner Sicht?

Zahra Soltani: Danke. Es lief ganz gut. Ich war sehr aufgeregt, denn es war ja mein allererster Wettkampf. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, auf einem Turnier zu kämpfen und das Erlernte aus dem Training anwenden zu können. Ich fand es auch deshalb interessant, weil wir uns mit polnischen Wettkämpfern unterhalten haben.

Frage: Seit wann begeisterst du dich für Taekwondo? Was ist das Faszinierende für dich am Taekwondo?

Zahra Soltani: Ich trainiere seit knapp zwei Jahren Taekwondo. Am besten gefällt mir  der Pandae-Dolyo, ein Drehkick – das ist eine schwierige Bewegung, aber sieht sehr gut aus.

Frage: Wie oft trainierst du in der Woche? Welche Trainingsinhalte gibt es?

Zahra Soltani: Ich gehe dreimal in der Woche zum Training. Dort trainiere ich traditionelles Taekwondo – Grundtechniken bzw.  Poomse – und auch den olympischen Bereich des Taekwondo, den Wettkampf mit Schutzausrüstung und Sparring-Partnern. Auch die Übungen an der Pratze (Schlagpolster) gefallen mir sehr gut.

Frage: Welche sportlichen Ziele hast du? Und: Was machst du neben dem Taekwondo-Sport?

Zahra Soltani: Weitere Gürtelprüfungen sind mein Ziel und auch die Teilnahme an Wettkämpfen. Außerdem würde ich gern im Hochsprung die 1,50 Meter-Marke schaffen… Auch dort hilft mir das Taekwondo-Training, denn dadurch werde ich kräftiger und schneller. Neben Taekwondo spiele ich gern Basketball mit meinen Freunden. Auch die Schule macht mir großen Spaß und ich habe oft gute Zensuren.

Vielen Dank und weiterhin persönlich und sportlich maximale Erfolge!

Symbolfoto Taekwondo

„Taekwondo ein Lifetime-Sport in Anklam…“

Christine Jeske, stellvertretende Vorsitzende des Budo-Vereines Anklam e.V. und Referentin für Breitensport bei der Taekwondo Union Mecklenburg-Vorpommern, gibt Einblicke:

 Der Budo-Verein Anklam e.V. hat aktuell 200 Mitglieder, davon sind etwa 100 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre.  Den Verein gibt es 1991, in den ganzen Jahren haben 24 Sportler den schwarzen Gürtel (1. Dan oder höher) erreicht. Der Vereinsvorsitzende Dr. Jens-Uwe Heiden besitzt sogar den 6. Dan.

Neben ihm sind auch Theo Balz und Christine Jeske (beide 5.Dan) auch ausgebildete Prüfer und können Gürtelprüfungen abnehmen. Eine Besonderheit des Vereins liegt darin, dass wir sehr früh auf Bildung setzen und den Jugendlichen ab 15 Jahren die Möglichkeit bieten, eine Trainerausbildung zu absolvieren. Dabei arbeiten wir sehr eng mit dem Landesverband TUMV (Taekwondo-Union Mecklenburg-Vorpommern e.V.) zusammen.

Zudem ist die erfolgreiche Trainerausbildung und auch die Kampfrichter-Ausbildung essentiell, um den schwarzen Gürtel anzustreben. Das gibt zwar kein Regelwerk so vor, aber wir sind damit in den letzten Jahren immer gut gefahren und hatten wenig Nachwuchs-Trainer-Sorgen…

Leider verlassen doch die meisten gut ausgebildeten Sportler die Region, um in der weiten Welt zu studieren oder ihre Ausbildung zu machen. Dies können sie dann allerdings mit Trainerschein und Erfahrung im Kinder- und Jugendtraining tun und behalten doch so immer den Bezug zum Sport, wenn sie in anderen Städten oder Ländern als Taekwondo-Trainer aktiv sein können.

Zu vielen Ehemaligen besteht auch nach Jahren immer noch ein guter Kontakt und sie verknüpfen ihre Heimatbesuche oft mit unseren Vereinsevents wie Weihnachtsfeiern, Sommer-Camps, Trainingslagern oder anderen Veranstaltung rund um den Sport. Das erfüllt uns schon sehr mit Freude und viel Stolz – Taekwondo: ein Lifetime-Sport in Anklam. Möge es lange so bleiben…


Informationen zum Taekwondo

Olympisch seit 16 Jahren

Taekwondo ist seit den Spielen 2000 in Sydney olympische, nachdem diese interessante Kampfsportart 1988 und 1992 bereits im olympischen Demonstrationsprogramm ausgetragen wurde. Zum fünften Mal wurden also in Rio de Janeiro vor zwei Jahren, 2016, olympische Entscheidungen im Taekwondo ausgetragen und Athletinnen bzw. Athleten aus 20 Ländern erkämpften in Rio Taekwondo-Medaillen.

Olympische Goldmedaillen  gewannen Südkorea (Kim So-hui im Fliegengewicht bzw. Oh Hye-ri im Weltergewicht, jeweils Frauen), China (Zheng Shuyin im Schwergewicht der Frauen bzw. Zhao Shuai im Fliegengewicht der Herren), Großbritannien (Jade Jones im Federgewicht der Frauen), Jordanien (Ahmad Abu-Ghaush im Federgewicht der Herren), die Elfenbeinküste (Cheick Sallah Cisse im Weltergewicht der Herren) und Aserbaidschan (Radik Isayev im Schwergewicht der Herren).

Die erfolgreichsten Taekwondo-Länder bei Olympia waren bislang Südkorea (12 x Gold), China (7 x Gold) und Taiwan, die USA, Mexiko, Großbritannien sowie der Iran (je 2 x Gold).

Taekwondo ist zudem auch im Programm der Olympischen Jugendspiele, so 2010 in Singapur und 2014 in Nanjing. Bei den dritten Olympischen Jugendspielen in Buenos Aires vom 6.Oktober bis 18.Oktober 2018 in Buenos Aires können die jungen Taekwondoka aus aller Welt wieder um die Medaillen kämpfen.

Rückblick auf die ersten WM 1973 und die vorerst letzten WM

Seit 45 Jahren gibt es auch Weltmeisterschaften im Taekwondo. Die spätere Olympiastadt Seoul war dabei Austragungsort der Weltmeisterschaften 1973, bei denen zwei Entscheidungen auf dem Programm standen. In der Gewichtsklasse bis 64 Kilogramm bei den Herren siegte der Koreaner Lee Ki-Hyung, in der Gewichtsklasse über 64 Kilogramm bei den Herren war mit Kim Jeong-Tae ebenfalls ein Koreaner der Beste.

Die vorerst letzten Welt-Titelkämpfe im Taekwondo gab es 2017. Die 23.Weltmeisterschaften im Taekwondo fanden vom 24.Juni bis 30.Juni in Muju – und damit zum siebenten Mal in Südkoreastatt.

Die 16 Goldmedaillen, jeweils acht Entscheidungen bei den Frauen und den Herren, verteilten sich dabei auf zehn Länder. Insgesamt schafften bei den WM 2017 Taekwondoka aus 24 Nationen Medaillen, wobei Südkorea (zehn Medaillen, fünfmal Gold), Russland (sieben Medaillen, einmal Gold), Großbritannien (fünf Medaillen, einmal Gold), China (vier Medaillen, einmal Gold) und der Iran (vier Medaillen) die erfolgreichsten Mannschaften stellten.

Aus deutscher Sicht sorgte Alexander Bachmann in der Gewichtsklasse bis 87 Kilogramm für den sechsten WM-Titel aus deutscher Sicht im Taekwondo.

Die nächsten WM im Taekwondo stehen dann im vorolympischen 2019 auf der Agenda – im Mai 2019 in Manchester. Und 2020 folgen dann die olympischen Entscheidungen in Tokyo.

 

M.Michels

 

 

 

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