RĂŒckblick auf das 60.Wilhelm-Höcker-Turnier im Hallen-Hockey in GĂŒstrow

Das 60.Wilhelm-Höcker-Turnier im Hallen-Hockey ist auch wieder Geschichte. Es rundete noch einmal ein ereignisreiches Jahr im Hockeysport ab, auch wenn es natĂŒrlich in der Halle hockeysportiv weiter geht.
Wie verlief aber nun das „60.“? Wie bewertet der ATSV GĂŒstrow, der Gastgeber des Wilhelm-Höcker-Turniers, das Hockey-Jahr 2017?
MV-SPORT fragte bei Marco Drenckhan, Team-Manager des ATSV GĂŒstrow, nach
Marco Drenckhan ĂŒber die Ergebnisse der GĂŒstrower Teams, die Sieger 2018, die Bedeutung des Wilhelm-Höcker-Turniers, die Besonderheiten daran und die zurĂŒckliegende EM im Feldhockey
„Aus dem Hockey-Kalender nicht mehr wegzudenken…“
Frage: Das „60.“ ist schon wieder Vergangenheit… Wie endeten die Turniere bei den Herren und den Damen? Wie lief es fĂŒr die GĂŒstrower Teams?
Marco Drenckhan: Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren gab es Favoriten-Siege. Es setzte sich jeweils der Erstligist Mariendorfer HC durch. FĂŒr beide GĂŒstrower Mannschaften war im Halbfinale Endstation. … Wobei die Herren nur ganz knapp mit 2:3 am spĂ€teren Turnier-Sieger scheiterten. In den Spielen um Platz drei konnten beide Teams ihre guten Leistungen aus den Gruppenspielen nicht mehr wiederholen und wurden jeweils Vierte.
Frage: Welche Bedeutung hat mittlerweile das Wilhelm-Höcker-Turnier?
Marco Drenckhan: Aus dem Hockey-Kalender Deutschlands ist dieses Turnier mittlerweile nicht mehr wegzudenken . Mannschaften aus sieben BundeslĂ€ndern nutzen dieses zur Vorbereitung fĂŒr die Hallen-Saison. Das Besondere an diesem Turnier ist, dass es komplett von Bundesliga-Schiedsrichtern geleitet wird. An der Spitze stand auch in diesem Jahr Michelle Meister. Sie hat Deutschland bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro vertreten.
Frage: Steht bereits der Termin fĂŒr 2018?
Marco Drenckhan: Ja, selbstverstÀndlich steht schon der Termin. Vom 4.November 2018 bis 5.November 2018 erfolgt die 61.Auflage des Wilhelm-Höcker-Turniers.
Frage: Noch ein RĂŒckblick auf das internationale Geschehen im Feldhockey: Wie bewerten Sie die EM-Turniere 2017? Wer sind Ihrer Meinung nach – global betrachtet – die besten Feldhockey-Teams bei den Damen und bei den Herren?
Marco Drenckhan: Hier tun sich Ăhnlichkeiten zum Höckerturnier auf…  FĂŒr beide deutsche Teams war im Halbfinale Endstation. Doppel-Europameister wurden die favorisierten NiederlĂ€nderinnen bzw. NiederlĂ€nder, die sich vor heimischem Publikum klar durchsetzten.
Vielen Dank, dann weiterhin bestes hockeysportliches Engagement und maximale Erfolge!
Exkurs – Im RĂŒckspiegel: Das Jahr 2016 im Feldhockey. Zwischen Olympia und M-VÂ
Doppel-Bronze gab es fĂŒr den Deutschen Hockey-Bund bei den 31.Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Sowohl die Damen als auch die Herren belegten in ihren Feldhockey-Turnieren jeweils Platz drei. GroĂbritannien bei den Damen und Argentinien bei den Herren schafften jeweils Gold.
M-V mit olympischen Hockey-Erfolgen
Gute Feldhockey-Traditionen hat auch Mecklenburg-Vorpommern. Der gebĂŒrtige Rostocker Detlef Okrent erkĂ€mpfte 1936 Olympia-Silber mit der deutschen Mannschaft hinter Indien. Olympia-Bronze 1956 (hinter Indien und Pakistan) holte Heinz Radzikowski, in Stolpe geboren. Ulrich HĂ€nel, in Plau am See geboren, wurde 1984 (hinter Pakistan) bzw. 1988 (hinter GroĂbritannien) jeweils Olympia-Zweiter. Und der Rostocker Friedrich Wilhelm Rahe, nahm 1908 sowohl am Hockey-Turnier (Platz fĂŒnf) als auch am Tennis-Wettbewerb teil.
Hockey in M-V – gestern und heute
Bei den Feldhockey-Meisterschaften der DDR wurden 1951 die Frauen der BSG VorwĂ€rts Schwerin TiteltrĂ€gerinnen, wĂ€hrend 1952 die Herren der BSG Einheit Rostock zum DDR-Titel kamen. AuĂerdem schafften 1955 die Frauen der BSG Lokomotive Schwerin im Hallen-Hockey den DDR-Meister-Titel.
Der Hockey-Verband M-V hat insgesamt rund 600 aktive Hockey-Spielerinnen und âspieler, wobei im Nordosten Schwerin, GĂŒstrow, Stralsund, Rostock und Plau am See Feldhockey-Hochburgen sind. Dabei haben die verschiedenen Vereine sowohl leistungs- als auch breitensportliche Ambitionen. Mit dem ATSV GĂŒstrow hat M-V zudem auch aktuell eine erfolgreiche Traditionsmannschaft.
ZurĂŒck zu Rio
Aber zurĂŒck zu Rio 2016… Insbesondere das deutsche Frauen-Team konnte dort beeindrucken, unterlag im Halbfinale in einer an Spannung und Dramatik kaum mehr zu ĂŒberbietenden Partie den Niederlanden nach SiebenmeterschieĂen. Mit dabei war ebenfalls Pia-Sophie Oldhafer, die im olympischen 1992 geboren wurde, als bei den Herren die deutsche Mannschaft vor Australien, Pakistan bzw. den Niederlanden Olympia-Gold erkĂ€mpfte und die deutschen Hockey-Frauen hinter Spanien und vor GroĂbritannien bzw. SĂŒdkorea Silber holten.
Vor 109 Jahren, bei den Olympischen Spielen 1908 in London, gab es ĂŒbrigens das erste vom IOC anerkannte olympische Hockey-Turnier, das England gewann. Danach war Feld-Hockey fĂŒr Herren fast immer â nur 1912 und 1924 nicht â im Programm der Spiele.
Im âewigen Medaillenspiegelâ aller olympischen Hockey-Turniere der Damen und Herren fĂŒhrt Indien mit 8 x Gold, 1 x Silber, 2 x Bronze vor den Niederlanden mit 5 x Gold, 6 x Silber, 6 x Bronze, Deutschland mit 5 x Gold, 5 x Silber, 5 x Bronze, Australien mit 4 x Gold, 3 x Silber, 5 x Bronze, Grossbritannien mit 4 x Gold, 1 x Silber, 5 x Bronze und Pakistan mit 3 x Gold, 3 x Silber, 2 x Bronze.
Vor fĂŒnf Jahren, 2012 in London, gab es nach 1972, 1992 und 2008 das vierten Olympia-Gold fĂŒr die deutschen Hockey-Herren. Die deutschen Hockey-Damen gewannen Olympia-Gold 2004 in Athen.
Der Feldhockey-Sport und das Jahr 2017
Das Feldhockey-Jahr 2017 war regional, national und international sehr ereignisreich. Zwischen 18.August 2017 und 27.August 2017 fanden die 13.Feldhockey-EM fĂŒr Frauen bzw. die 16.Feldhockey-EM fĂŒr MĂ€nner in Amsterdam statt. Beide Goldmedaillen sicherten sich die Niederlande.
Des Weiteren wurde und wird im laufenden Jahr 2017 die dritte Hockey World League ausgetragen. Diese begann im April in Singapur und endet im Dezember in Indien. Die „HWL“ ist zugleich ein Qualifikationsturnier fĂŒr die Feldhockey-WM 2018 der Frauen in London und der Herren in Indien.
Marko Michels





