„Jeder kann es ausĂŒben…“

Erfolgs-Karateka Jana Bitsch im Interview

Sechs Monate ist es her, dass sich die Waltershausener KaratekĂ€mpferin Jana Bitsch in Madrid (Kumite bis 55 kg) zur Vizeweltmeisterin krönte. Bis dato der grĂ¶ĂŸte Erfolg ihrer Karriere. Mitte April kam der nĂ€chste Knaller: EM-Bronze mit dem Damen-Team im spanischen Guadalajara. Und am vergangenen Wochenende bestĂ€tigte die Athletin des Deutschen Karate Verbandes (DKV) ihre grandiose Form beim Serie-A-Turnier in Istanbul. Mit dem 5. Rang holte Bitsch die beste Platzierung innerhalb des Deutschen Teams.

Über ihre kommenden Herausforderungen, die Olympia-Qualifikation 2020, ihre Begeisterung fĂŒr die asiatische Kampfkunst und ihren Ausgleich zum Sport spricht die Sportmanagement-Studentin im Interview.

Jana, kĂŒrzlich gab es Team-Bronze fĂŒr Sie bei den Europameisterschaften. Welche Erfolge sind fĂŒr Sie ganz besondere?

Jana Bitsch: Im letzten Jahr bin ich bei den WelttitelkĂ€mpfen in Madrid hinter der Polin Dorota Banaszczyk Vize-Weltmeistern geworden. Das war mit Abstand ein ganz besonderer Erfolg fĂŒr mich. Ich freue mich ohnehin immer, wenn ich es auf das Podium schaffe aber das war schon was ganz besonderes.

Was fasziniert Sie persönlich am Karate (Kumite)? Wann sagten Sie sich: „Karate – das muß es sein!“?

Jana Bitsch: Ich finde am Karate faszinierend, dass es einfach jeder ausĂŒben kann. Egal welches Alter, welche Herkunft, welche soziale Schicht, so bald wir alle zusammen im Verein sind, tragen wir den gleichen weißen Karate-Anzug und unterscheiden uns nur durch die GĂŒrtelfarbe. Außerdem ist es eine Sportart, die einen in jedem Bereich fordert und fördert, zum Beispiel im Hinblick auf Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Schulung des Auges und noch viele weitere Bereiche.

Ich wurde letztendlich in eine Karate-Familie hineingeboren, bei mir stand schon mit zwei Jahren fest, dass ich nicht mehr ohne Karate leben kann und werde…

Auch Ihr Bruder Noah ist ein erfolgreicher Karateka! Pushen Sie sich gegenseitig nach vorn?

Jana Bitsch: Ja, er ist mein grĂ¶ĂŸtes Vorbild fĂŒr mich und ich liebe es, mit ihm zusammen zu trainieren und mit ihm Turniere zu bestreiten.

Welche Herausforderungen warten im Hinblick auf die Olympiaqualifikation noch auf Sie?

Jana Bitsch: Es warten noch einige Turniere in diesem Jahr auf mich, die Teil der Olympia-Qualifikation sind. Die wichtigsten darunter sind noch WettkĂ€mpfe in Shanghai, Montreal, Chile, Tokyo, Moskau und Madrid. Außerdem finden im Juni die European Games statt, an denen ich teilnehmen werde. Das ist auch eine sehr tolle Herausforderung fĂŒr mich.

Immer nur Karate geht ja nicht… Was ist Ihr Ausgleich?

Jana Bitsch: Mein Ausgleich zum Karate ist das Athletik-Training. Außerdem liebe ich es, in der „Off-Season“ im Winter in den Bergen dem Snowboarden zu frönen.

Zwischen dem Rheinland, wo Sie trainieren, und MeckPomm ist es ein weiter Weg. Waren Sie schon einmal in MV?

Jana Bitsch: Ich war schon einige Male zu Trainingslagern in Rostock. Bisher fand ich es immer sehr schön im Norden!

Vielen Dank und weiterhin maximale Erfolge!


 

Bilanz der vorerst letzten Karate WM 2018… Bei den vorerst letzten Karate-WM 2018 in Madrid dominierten Japan mit acht Medaillen, darunter viermal Gold, und der Iran mit sieben Medaillen, darunter zweimal Gold. FĂŒr das deutsche Team gab es neben dem WM-Silber fĂŒr Jana Bitsch im Kumite bis 55 Kilogramm auch Gold fĂŒr Jonathan Horne im Kumite bis 84 Kilogramm. Insgesamt schafften in Madrid 27 LĂ€nder WM-Edelmetall.

 

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