Bloß nicht untergehen und weiter schwimmen…

Zwischen Warnowschwimmen, WM-Schwimmen und Schloss-Schwimmen

Während es bei den zehnten „World Games“, den Weltspielen in den nichtolympischen Sportarten, in Wroclaw bis zum 30.Juli (seit dem 20.7.) sportlich „hoch her“ geht, ist das bei den 17.Weltmeisterschaften im Becken-Schwimmen, Synchron-Schwimmen, Langstrecken-Schwimmen, Wasserspringen, Wasserball und Klippenspringen in Budapest nicht anders.

Das weltmeisterliche Langstrecken-Schwimmen 2017 – ein Rückblick

Diese begannen schon am 14.Juli und dauern, wie die „World Games“, bis zum 30.Juli. Die sieben Entscheidungen im Langstrecken-Schwimmen sind dabei bereits absolviert. Frankreich mit 4 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze avancierte zur erfolgreichsten Nation in dieser Schwimm-Sportart, vor den USA mit 1 x Gold, 2 x Silber, den Niederlanden mit 1 x Gold, 1 x Silber und Brasilien mit 1 x Gold, 2 x Bronze. Italien kam auf fünf Medaillen, 2x Silber, 3 x Bronze. Edelmetall im weltmeisterlichen Langstrecken-Schwimmen 2017 errangen auch Ekuador, Großbritannien und Russland.

Goldener Jubel in Frankreich / Bescheidenheit bei den Deutschen

Gold-Jubel gab es speziell im Frauen-Bereich bei Ashley Twichell (USA, 5 Kilometer), bei Aurelie Muller (Frankreich, 10 Kilometer) bzw. bei Ana Marcela Cunha (Brasilien), welche über die 25 Kilometer die 10 Kilometer-Olympiasiegerin von 2016, Sharon van Rouwendaal (Niederlande) auf Rang zwei verwies, und im Herren-Bereich bei Marc-Antoine Olivier (Frankreich, 5 Kilometer), bei Ferry Weertman (Niederlande, 10 Kilometer), der 2016 in Rio de Janeiro auch OLympia-Gold über diese Distanz errungen hatte, und bei Axel Reymond (Frankreich, 25 Kilometer). DEn Team-Wettbewerb entschied ebenfalls Frankreich für sich.

Die besten Platzierungen aus deutscher Sicht waren über 5 Kilometer der Herren Rang 26 für Ruwen Straub, über 10 Kilometer der Herren Rang 12 für Christian Reichert, über 25 Kilometer der Herren Rang 10 für Andreas Waschberger, über 5 Kilometer der Frauen Rang 11 für Finnia Wunram, über 10 Kilometer der Frauen Rang 7 auch für Finnia Wunram und über 25 Kilometer der Frauen Rang 14 für Sarah Bosslet. In der Team-Entscheidung belegte Deutschland Rang 8.

Offen gesagt: Ein blamables Abschneiden des deutschen Teams im Langstrecken-Schwimmen bei den 2017er WM. Und das im Land der zwölffachen WM-Medaillengewinnerin (darunter 2 x Gold), Olympia-Vierten 2008 bzw. Olympia-Fünften 2012, Angela Maurer, und des zwanzigfachen WM-Medaillengewinners (darunter 12 x Gold), Olympia-Dritten 2008 bzw. Olympia-Zweiten 2012, Thomas Lurz…

Die beiden Rostocker Langstrecken-Schwimmerinnen Peggy Büchse und Britta Kamrau hatten zudem schon WM-Geschichte geschrieben. Peggy gewann 6 WM-Plaketten (darunter 2 Goldene) und Britta 10 WM-Plaketten (darunter 4 Goldene)…

Übrigens: Leider konnte Angela Maurer gesundheitsbedingt bei den WM 2017 über die 25 Kilometer nicht starten. Wenn es kommt, dann gleich heftig…

Deutsches Wassersprung-Team bislang nur mit zwei Medaillen

Auch bei den deutschen Wasserspringerinnen und Wasserspringern lief es in Budapest nicht wie erhofft. Bei den bisherigen zehn Entscheidungen, von dreizehn, holte das Wassersprung-„Team Germany“ nur zwei Medaillen – dank der „Altmeister“ Patrick Hausding und Sascha Klein. Patrick Hausding, vor Jahresfrist Olympia-Dritter vom Drei-Meter-Brett, wurde nun bei den WM 2017 dort Zweiter. Und im Synchronspringen vom Zehn-Meter-Turm holten Patrick Hausding/Sascha Klein Bronze. Dominierend – wenn auch nicht so prägnant – war in Budapest in puncto Wasserspringen wieder einmal China mit bislang 6 Goldenen. Je eine WM-Goldmedaille ging an Russland, Malaysia, Australien und Frankreich.

Swetlana mit viermal Gold

Im Synchron-Schwimmen ist in Budapest auch „Endspurt“ angesagt. Bei den bisherigen sechs von neun Konkurrenzen triumphierte Russland fünfmal und Italien einmal. Bereits viermal Gold verbuchte die russische Synchron-Schwimmerin Swetlana Kolesnitschenkow in Budapest.

Von Budapest nach „MeckPomm“: M-V und das Langstrecken-Schwimmen

Auch in Mecklenburg-Vorpommern wird es im Schwimmen, speziell im Freiwasserschwimmen, in den kommenden Wochen abwechslungsreich.

Am 22.Juli gibt es das 16.Warnowschwimmen. Dann folgen unter anderem am 30.Juli das 20.See-Schwimmen von Salem nach Kummerow, am 5.August das 48.Müritzschwimmen, am 13.August das 13.Schweriner Schloss-Schwimmen, am 26.August das 19.Internationale Vilm-Schwimmen und am 27.August das 23.Wismarbucht-Schwimmen.

Das Schweriner Schloss-Schwimmen im Fokus

Die Geschichte des Schweriner Langstrecken-Schwimmens, nunmehr Schloss-Schwimmens, begann im Jahr 2005. Damals siegten bei den Frauen Anne Thielmann (PSV Schwerin) und bei den Herren Jan Gräfe (SC Empor Rostock).

Die meisten Erfolge bei den Frauen sicherten sich Rostockerinnen, so 2006 bzw. 2007 Nicole Ulbricht (SC Empor Rostock), 2008 Annegret Braun (SC Empor Rostock), 2009 Franziska Jordan, 2010, 2012 bzw. 2013 Annike Merthe Scheltz (SC Empor Rostock). Zuletzt, 2016, triumphierte Sandra Cummerow (Berliner TSC), die schon 2015 Erste geworden war.

Bei den Herren ist Schwerin mit 6 Erfolgen die Nummer eins. 2009 siegte der aus Schwerin stammende und zeitweilig für den SC Magdeburg startende Philipp Gräter, der den Erfolg 2010, dann für den PSV Schwerin startend, wiederholte. Viermal gelang dann Carl-Louis Schwarz, der viele Jahre Mitglied des PSV Schwerin war und aktuell  für den Potsdamer SV startet, „Gold“ beim Schweriner Schloss-Schwimmen: 2011, 2012, 2013 und 2014. Im letzten Jahr, 2016, jubelte allerdings Lars Klinkenberg vom SC Neubrandenburg. Der Rostocker Jan Gräfe (SC Empor Rostock) schaffte dreimal Rang eins beim Wettkampf in Schwerin (2005, 2007 und 2008).

M-V, das Land der Seen, Flüsse, Teiche und natürlich mit der „ewig“ langen Ostseeküste, ist natürlich auch ein ambitioniertes Schwimmsport-Land…

In Budapest beginnen ab 23.Juli (bis zum 30.Juli) die Entscheidungen im Becken-Schwimmen. Hoffentlich sind dort die deutschen Starterinnen und Starter erfolgreicher als im Freiwasserschwimmen.

Bei den Klippen-Springerinnen und -Springern werden auch noch WM-Medaillen vergeben.

Und im Wasserball stehen bei den Frauen Italien, die USA, Ungarn bzw. Griechenland bereits als Viertelfinal-Teilnehmer fest. Bei den Heren sind es bislang Montenegro, Serbien und Kroatien.

Marko Michels

Foto (Michels): Das waren noch Zeiten… Britta Kamrau in Aktion.

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