„Wer einmal Wasserball spielte, bleibt immer dabei…“

Nachgefragt bei HSG-Abteilungsleiter Wolfgang Richter

Wenn es um Sportarten mit einer langen Tradition geht, dann darf Wasserball in keiner Aufzählung fehlen. In Deutschland hatten sich Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Vereine an dem in England geborenen Spiel versucht. Wasserball gilt zudem als ältester Mannschaftssport in der olympischen Geschichte. Dennoch ist die Verbreitung in Deutschland überschaubar. In Mecklenburg-Vorpommern haben gerade einmal drei Vereine eine entsprechende Abteilung. Das leistungsstärkste Team im Land ist zweifellos die Mannschaft der HSG Warnemünde.

Die war Ende März wieder Ausrichter des traditionsreichen Masters-Turnier, das 2019 zum 26. Mal ausgetragen wurde. Aber auch international wird es in puncto Wasserball spannend – im Sommer rufen die WM in Gwangju.

Wolfgang Richter. (gelbe Schwimmkappe) Foto: Wolfgang Gross

HSG-Urgestein und Abteilungsleiter Wolfgang Richter ist mit 79 Jahren (!) sogar noch Aktiver im Warnemündeer Masters-Team. Nachgefragt…

Frage: Herr Richter, zum Masters-Turnier in Warnemünde: Wie lautet Ihr Resümee?

Wolfgang Richter: Am 26. Masters Turnier um den Wanderpokal der HSG Warnemünde nahmen die Vereine Handwerk Magdeburg , Chemnitzer SC , Neptun Berlin , Pneumant Fürstenwalde und Veranstalter HSG Warnemünde teil . Die Altersgrenze war über 50 Jahre festgelegt, lag aber bei fast allen Vereinen über 60 Jahre. Es damit eines der ganz wenigen Turniere dieser Art in Deutschland.

Der Austragungsmodus war „Jeder gegen Jeden“ bei 2 x 5 Minuten effektiver Spielzeit. Im Turnier-Verlauf gab viele ausgeglichene Ergebnisse und bis zum letzten Spiel, einschließlich des Finales, einen spannenden Kampf um die Platzierung. Am Ende setzte sich Pokalverteidiger Magdeburg gegen den Zweitplatzierten HSG Warnemünde mit 6 : 4 Toren durch. Die weiteren Platzierungen lauteten: Dritter Neptun Berlin, Vierter Pneumant Fürstenwalde und Fünfter Chemnitzer SC.

Unter den teilnehmenden Mannschaften waren auch wieder ehemalige Auswahlspieler der DDR. Was besonders erfreulich für uns, die HSG Warnemünde, als Ausrichter ist: Alle Vereine brachten auf der abendlichen Abschlussfeier ein Lob auf die wieder ausgezeichnete Organisation zum Ausdruck und haben spontan ihre Zusage zum 27. Masters-Turnier gegeben.

Frage: Sie selbst sind ja ein wassersportlicher Nestor. Was fasziniert Sie am Wasserball-Sport?

Wolfgang Richter: Man sagt, wer einmal Wasserball spielte, bleibt immer dabei. Ein Teamsport, welche die Spritzigkeit des Schwimmens mit dem Ballsport („Handball“) in einer wunderbaren Sportart vereint. Der hohe gesundheitliche Wert kommt durch eine Betätigung bis ins hohe Alter ebenfalls zum Ausdruck. Von den Altersklassen über 30 Jahre bis über 70 Jahre nahmen an den Master-WM 2017 über 60 Mannschaften teil, bei der Deutschen Meisterschaft im letzten Jahr 52 Mannschaften. Das spricht für sich.

Wolfgang Richter in Aktion. Foto: © Wolfgang Gross

Frage: Ihr Urteil zur bisherigen Saison der HSG?

Wolfgang Richter: Der bisherige Verlauf der aktuellen Spielzeit für die beiden HSG Mannschaften in der dritten Liga ist optimal. Die erste Mannschaft hat bisher alle Spiele souverän gewonnen und steht vor dem Meistertitel. Die zweite Mannschaft, aus Nachwuchsspielern und einigen Spielern aus Schwerin zusammengesetzt, zeigte teilweise ansprechende Leistungen und sollte den vierten Platz erreichen.

Übrigens: Sechs Sportler der HSG spielen in der U 18-Bundesliga-Mannschaft von HTB Hamburg!

Frage: Welche weiteren Herausforderungen warten 2019 noch auf Sie?

Wolfgang Richter: Leider findet für mich nur die Teilnahme an der Deutschen Masters-Meisterschaft der Altersklasse Ü 70 statt, da für die Masters WM in Gwangju nicht gemeldet wurde.

Frage: Die WM in Gwangju sind dann auch die letzten globalen Titelkämpfe vor den olympischen Wasserball-Turnieren 2020. Wer sind bei den Herren und bei den Frauen Ihre Favoriten?

Wolfgang Richter: Im Herren-Bereich gibt es mehrere Anwärter auf den Titel, so Serbien, Kroatien, Montenegro und Ungarn. Serbien ist für mich dabei leicht favorisiert. Titelanwärterinnen im Damen-Bereich sind Australien, die USA, die Niederlande und Griechenland. Für mich sind die Australierinnen die ersten Titel-Aspirantinnen…

Vielen Dank und weiterhin viel Freude am Wasserball!

mic

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