Christin Wascher gewinnt als jüngste Reiterin den „Großen Preis von Lübzer Pils“
Das Turnier „Pferd + Hund“ feierte sein 30. Jubiläum in einem besonderen Rahmen. Erstmalig in der Geschichte fand es parallel zur MeLa auf dem Messegelände in Mühlengeez statt. Für Christin Mondesi, Geschäftsführerin der MAZ ist das „Experiment gelungen“. Auch die Reiter äußerten sich positiv über die neue Kulisse und wünschen, dass dies zur Tradition wird. „So sehen auch wir etwas von der Ausstellung und wo haben wir sonst eine so tolle Kulisse mit so vielen Zuschauern. Das muss unbedingt so bleiben und die größeren Veranstalter in Norddeutschland sollten sich einigen, dass nicht so viele großen Turniere auf dieses Wochenende gelegt werden“, so Thomas Kleis. Durch diesen Zusammenfall mehrerer Turniere war das Startfeld in Mühlengeez zwar kleiner als in den vergangenen Jahren aber dafür hochkarätig.
Christina Thieme gewann auf Coffee to go den Prix Sankt Georg und die Intermediaire I-Kür auf dem Springplatz und wurde damit Doppelgewinnerin in der Dressur. Den Höhepunkt erreichte die Veranstaltung am Sonntagnachmittag: Spannend verlief der Große Preis von Lübzer Pils. André Thieme, frisch gekürter Europameister, startete mit drei Pferden und lag im Stechen vorn bis zum Start einer jungen Reiterin vom RFV Landgestüt Redefin e. V., die schon seit ein paar Monaten auf sich aufmerksam macht: Christin Wascher, erst 22 Jahre alt, entschied den Großen Preis zusammen mit dem 10 Jahre alten Oldenburger Sportpferd Quincy für sich. Sie war 24 Hundertstelsekunden schneller als der amtierende Europameister, der bis dahin das Starterfeld anführte. Damit ist sie nach Denise Svensson, die 2019 gewann, erst die zweite siegreiche Frau und die jüngste Siegerin in der Turniergeschichte. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Zeit von André noch unterbieten könnte, habe es aber versucht und freue mich, dass es geklappt hat“, sagte Christin Wascher bei der Siegerehrung.
Ein emotionaler Höhepunkt war die Verabschiedung der Stute Walküre aus dem Großen Sport. Anke Thon-Saalbach, die Walküre selbst von der Teilnahme an Reitpferdeprüfungen bis zur Schweren Klasse ausgebildet hat, ritt die Stute unter Applaus des Publikums auf einer letzten Ehrenrunde aus dem Vorführring. Walküre wird ihre Rente auf der Weide genießen und ein geliebtes Familienmitglied bleiben.
Europas bester Springreiter André Thieme stand in einer Autogrammstunde bereit. Der Andrang war wie erwartet groß, aber der sympathische Mecklenburger ging erst als auch der letzte Autogramm- und Fotowunsch erfüllt war.
Neben dem Reitsport konnten Groß und Klein auch beim Hunde-Agility-Turnier, durchgeführt vom Verein Mecklenburgs Agility Jumper e. V. und mit freundlicher Unterstützung der Uelzener Versicherung, mit den Startern mitfiebern. Mit über 100 Teilnehmerpärchen waren alle Startplätze belegt.
Text: MAZ