Die Greifswalderin Vanessa Hammerschmidt über ihre Ambitionen im Leichtathletik-Jahr 2018

Die Leichtathletik-EM 2018 finden in Berlin statt (Olympiastadion). Foto: M.M.

Das 2018er Leichtathletik-Jahr hatte bereits einige hochkarätige regionale, nationale und internationale Wettkämpfe, wobei die Hallen-Leichtathletik-WM in Birmingham Anfang März der erste große internationale Höhepunkt waren. Ende April/Anfang Mai geht es nun endgültig für die Leichtathletinnen und Leichtathleten „nach draußen“. Und dann wird es bei den diversen nationalen und internationalen Meetings und Meisterschaften spannend.

Eine sehr talentierte Hürdenläuferin aus Greifswald ist für die Freiluft-Saison 2018 ebenfalls ambitioniert – Vanessa Hammerschmidt, Jahrgang 1998, die bis Dezember 2017 bei der HSG Uni Greifswald aktiv war und seit Januar 2017 für die LG Nod Berlin startet.

Interview

Vanessa Hammerschmidt über ihre Hallen-Saison, den Wechsel von Greifswald nach Berlin, ihren Trainingsalltag, die kommende Freiluft-Saison, ihr Studium und ihren Ausgleich zum Sport

„Immer wieder aufs Neue eine spannende Herausforderung…“

Frage: Inzwischen geht es leichtathletisch auch wieder in die freie Natur. Wie sah Ihre Winter-Saison aus, mit dem Hallen-Training und den verschiedenen Hallen-Wettkämpfen? War alles optimal? Sie wurden ja Sechste bei den Deutschen-Hallen-Meisterschaften…

Vanessa Hammerschmidt: Mit dem Verlauf der Hallen-Saison bin ich schon zufrieden. Nach dem Wechsel von Greifswald nach Berlin mußte ich ja erst einmal bei der LG Nord ankommen. Letztendlich war alles neu – der Trainer, die Trainingsgruppe. Mein Trainer ist ja Willi Mathiszik, ein ehemaliger erfolgreicher Hürdenläufer, der aus Rostock stammt. Die Trainingsgruppe besteht dabei aus Sprinterinnen und Sprintern aus unterschiedlichen Berliner Vereinen.

Es klappte aber alles sehr gut, ich habe mich schnell bei der LG Nord Berlin eingewöhnt. Der sechste Platz bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften 2018 ist dabei schon ein erster Erfolg.

Frage: Wie sieht ansonsten eigentlich Ihr Trainingsalltag aus?

Vanessa Hammerschmidt: Von der Trainingsintensität hat sich gar nicht so viel geändert. Ich trainiere fünfmal wöchentlich, hatte aber während der Winter-Monate die Möglichkeit, in einer Laufhalle zu trainieren. Das war ja in Greifswald leider nicht gegeben. Da ich auch ein Studium als Grundschul-Pädagogin mit der Fächer-Kombination Sport/Mathematik in Potsdam begann, war der Weg nach Berlin fast schon logisch. Nach Rostock wollte ich nicht unbedingt, sah in Berlin eine gute Alternative. Potsdam und Berlin liegen ja ganz nah beieinander und so pendle ich fast täglich zwischen der Uni Potsdam, an der ich zwischen Montag und Donnerstag meine Vorlesungen bzw. Seminare habe, und dem Training in Berlin.

Frage: Welche sportlichen Herausforderungen stehen für Sie im Sommer 2018 national und international auf dem Programm?

Vanessa Hammerschmidt: Für den Altersbereich U 23 gibt es 2018 ja keine Kontinental- oder Weltmeisterschaften. Der Start bei internationalen Meetings steht derzeit noch nicht auf dem Programm. Die wichtigsten Wettkämpfe im Sommer sind für mich die Deutschen U 23-Meisterschaften vom 30.Juni bis 1.Juli in Heilbronn und die Deutschen Elite-Meisterschaften vom 21.Juli bis 22.Juli in Nürnberg. Mal schauen, wie weit es dort nach vorn gehen wird…

Frage: Über die 100 Meter Hürden haben zurzeit die Amerikanerin Brianna Rollins (Olympiasiegerin 2016), die Australierin Sally Pearson (Weltmeisterin 2017) und die Deutsche Cindy Roleder (Europameisterin 2016) die wichtigsten Titel inne. Bei den Hallen-WM 2018 in Birmingham holte sich Kendra Harrison aus den USA Gold über die 60 Meter Hürden. Wer sind Ihre Favoritinnen für den EM-Titel 2018 in Berlin?

Vanessa Hammerschmidt: Ich bin schon ein Cindy-Roleder-Fan und hoffe sehr, dass sie ihren Titel von 2016 verteidigen wird. Bei den EM Anfang August in Berlin werde ich dann auch live im Olympiastadion sein.

Frage: Mit der gebürtigen Neubrandenburgerin Cornelia Oschkenat, Vize-Europameisterin 1986, Hallen-Weltmeisterin 1987, WM-Dritte 1987 und Olympia-Teilnehmerin 1988, kann M-V eine international sehr erfolgreiche 100 Meter Hürdenläuferin vorweisen. Was ist das Faszinierende für Sie an den 100 Meter Hürden?

Vanessa Hammerschmidt: Für den kurzen Hürdenlauf habe ich mich im Alter von 14, 15 Jahren entschieden. Diese Disziplin machte und macht mir einfach Spaß, denn über die Hürden kann ungemein viel passieren. Mitunter gelingen perfekte Übergänge, schnell kann man jedoch auch in eine Hürde treten. Es ist immer wieder aufs Neue eine spannende Herausforderung! Und das reizt mich ganz einfach.

Frage: Eine sehr gute Hürdenläuferin aus M-V der Gegenwart ist Wiebke Griephan vom LAV Ribnitz-Damgarten/Sanitz… Wie ist das Verhältnis zu ihr?

Vanessa Hammerschmidt: Wir kennen uns ja sehr gut, sind über die ganzen Jahren ja oft gegeneinander gelaufen und haben uns so manches Duell geliefert. Das Verhältnis war aber immer gut. Ich habe mich für Wiebke gefreut, als sie im letzten Jahr bei den U 20-EM in Grosseto startete. Ich drücke ihr auch weiterhin die Daumen.

Frage: Was ist Ihr Ausgleich zum Sport? Welche beruflichen Träume haben Sie?

Vanessa Hammerschmidt: Wie erwähnt, möchte ich gern Grundschul-Lehrerin werden. Insofern ist mein derzeitiges Studium eine gute Abwechslung und Ergänzung zum Sport. Während des Studiums widme ich mich ja auch anderen Sportarten. Ansonsten treffe ich mich mit Freunden oder fahre an den Wochenenden auch regelmäßig zu meiner Familie in Greifswald.

Vielen Dank und ein erfolgreiches Leichtathletik-Jahr 2018!

M.Michels

 

 

 

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