Leichtathletik-DM 2017: Bronze für Schweriner Dreispringer

Leider keine Medaille für M-V-Kugelstoßer

Der erste Tag der Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik 2017 in Erfurt (8.Juli) endete auch für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus M-V mit guten Platzierungen.

Bronze für Tobias Hell

Bronze erkämpfte dabei Tobias Hell vom Schweriner SC mit 15,85 Meter im Dreisprung. Sieger wurde der Europameister von 2016 Max Heß aus Chemnitz mit 17,24 Metern. Anmerkung am Rande: Vor 46 Jahren bzw. vor 45 Jahren hatte der gebürtige Trantower Jörg Drehmel Gold bei den EM 1971 und Silber bei Olympia 1972 gewonnen.

Keine Medaille für M-V im Kugelstoßen

Keine Medaille gab es indes im Kugelstoßen der Herren für M-V. Hier wurde David Storl vom SC DHfK Leipzig, dreifacher Europameister 2012, 2014 bzw. 2016, zweifacher Weltmeister 2011 bzw. 2013 und Olympia.-Zweiter 2012, mit 20,98 Meter Titelträger. Aus M-V-Blickwinkel belegte Patrick Müller vom SC Neubrandenburg mit 19,09 Metern Rang vier. Auf die gleiche Weite kam zwar der Drittplatzierte Simon Bayer aus Sindelfingen, hatte aber mit 18,84 den günstigeren zweitbesten Stoß (Müller mit 18,79 Meter).

Der frühere SCN-Athlet Dennis Lewke, jetzt SC Magdeburg, wurde Fünfter mit 19,02 Metern. Christian Jagusch vom 1.LAV Rostock kam auf Rang sieben mit 18,49 Metern und Eric Millrath vom Schweriner SC belegte Rang zwölf mit 16,84 Metern.

Mit dem Diskus auf Rang neun und elf

Auch im Diskuswerfen der Herren gab es leider keine Top 8-Platzierung „für M-V“. Henning Prüfer, früher SC Neubrandenburg und LAC Mühl-Rosin, schaffte mit 58,44 Metern Rang neun und Merten Howe (SC Neubrandenburg) erreichte mit 57,01 Metern Rang elf.

Nostalgischer Blick zurück… Vor genau 30 Jahren, 1987 in Rom, würde Jürgen Schult (SC Traktor Schwerin), Weltmeister im Diskuswerfen. Ein Jahr darauf, 1988 in Seoul, sogar Olympiasieger.

Im Diskuswerfen der Herren setzte sich nun in Erfurt 2017 der Cottbusser Robert Harting, dreifacher Weltmeister 2009, 2011 bzw. 2013, zweifacher Europameister 2012 bzw. 2014 und Olympiasieger 2012, durch. Sein Bruder Christoph, Olympiasieger 2016, belegte Rang vier.

Blick in die Historie des Kugelstoßens für M-V

Auch wenn es nicht mit der erhofften Medaille im Kugelstoßen der Herren für M-V in Erfurt klappte, die Erfolgshistorie in dieser leichtathletischen Disziplin für M-V ist aber schon beeindruckend.

Die erste olympische Kugelstoß-Medaille (Bronze) gab es 1928 für Emil Hirschfeld, dem späteren Wahl-Mecklenburger, der auch Renate Garisch-Culmberger, die Olympiazweite im Kugelstossen 1964 in Tokyo, trainierte. Der ehemaligen Greifswalder Studenten Gerhard Stöck erkämpfte 1936 in Berlin Bronze im Kugelstossen und zudem – Gold im Speerwerfen.

Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) – der überragende Kugelstoßer aus M-V in den 2000ern

Aus M-V-Blickwinkel war in der jüngeren Sportgeschichte, in den 2000ern Jahren, Ralf Bartels vom SC Neubrandenburg der überragende Kugelstoßer, der unter anderem Hallen-Europameister 2011, Hallen-EM-Dritter 2009, Hallen-Vize-Weltmeister 2010, Europameister 2006, Vize-Europameister 2010, EM-Dritter 2002 und WM-Dritter 2005 bzw. 2009 wurde. Zweimal qualifizierte sich Ralf Bartels zudem für Olympische Spiele, so 2004 in Athen (Siebenter) und 2012 (Sechzehnter).

Auch im olympischen Kugelstoßen der Frauen sorgten Athletinnen aus M-V für Medaillen. Silber schaffte 1964, wie eingangs erwähnt, die für den SC Empor Rostock startende Renate Garisch-Culmberger.

Zweimal Olympia-Gold gab es zudem für Kugelstosserinnen aus M-V, für die gebürtige Demminerin Ilona Slupianek (1980) und für die gebürtige Grevesmühlenerin Astrid Kumbernuss (SC Neubrandenburg, 1996). Überhaupt waren Ilona Slupianek und Astrid Kumbernuss auch bei weiteren wichtigen Entscheidungen erfolgreich. Ilona Slupianek erreichte zweimal EM-Gold (1978 in Prag, 1982 in Athen) und WM-Bronze 1983. Dreimal WM-Gold (1995, 1997 und 1999), einmal EM-Gold (1990 in Split), einmal EM-Silber (1994 in Helsinki) und einmal Olympia-Bronze (2000) gewann Astrid Kumbernuss zu ihrem Olympia-Sieg 1996.

Aus Rostocker Sicht sorgten nach dem Olympia-Silber von Renate Garisch-Culmberger 1964 noch Ines Müller und Denise Hinrichs für olympische Teilnahmen im Kugelstoßen. Ines Müller, 1959 in Grimmen geboren und für den SC Empor Rostock startend,  wurde 1980 Olympia-Achte und 1988 Olympia-Vierte. Denise Hinrichs, die 1987 in Rostock geboren wurde und bis 2007 für den SC Neubrandenburg startete, nahm 2008 in Peking bei Olympia teil. Ines Müller schaffte dazu bei den WM 1987 Bronze und bei den EM 1986 Silber.

Ausserdem sorgte aus M-V-Sicht in den 2000ern auch Petra Lammert (SC Neubrandenburg) für Medaillen-Glanz, so bei den Hallen-EM 2009 (Erste) und bei den EM 2006 (Dritte). Übrigens: Als Bob-Fahrerin errang Petra Lammert 2012 jeweils Silber bei den EM und WM im Frauen-Zweier-Bob.

Marko Michels

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