12-jährige Amari Santamaria Diaz aus Userin avanciert zur bisher jüngsten Goldmedaillengewinnerin

München (fn-press/Pferdesportverband MV). Damit hatte bei den diesjährigen Deutschen Jugendmeisterschaften der Voltigierer in München keiner gerechnet. Die erst zwölfjährige Amari Santamaria Diaz aus dem mecklenburgischen Userin sichert sich die Goldmedaille bei den Junior-Voltigiererinnen vor der starken nationalen Konkurrenz. Nach drei Durchgängen – einmal Pflicht und zweimal Kür – stand das Nachwuchstalent auf dem obersten Podest. Dabei hatte die Zwölfjährige bereits im Pflichtdurchgang zum Auftakt ein dickes Ausrufezeichen setzen können. Mit ihrem Lewitzer Pony Meran, vorgestellt von Longenführer Hauke Thümmler, erzielte sie starke 7.943 Punkte und nahm der Konkurrenz somit schon zu Beginn des Wettkampfs fast zwei Zehntelpunkte ab.

Auch im ersten Kürumlauf behielt Amari, die bereits im vergangenen Jahr mit ihrem Sieg in der Zukunftstrophy beim Preis der Besten auf sich aufmerksam gemacht hatte, die Nerven. Mit ihrer Kürchoreografie, angelehnt an den erfolgreichen Netflix-Blockbuster „Enola Holmes“, begeisterte sie Publikum und Richtergremium und sicherte sich mit einer Wertung von 8.319 erneut den Tagessieg. Somit stand das Mecklenburger Gespann am Finaltag an letzter Startposition.

Trotz kleinerer Unsicherheiten präsentierte die Siebtklässlerin, der die Nervosität vor dem bislang wichtigsten Turnierstart ihrer Karriere anzusehen war, ein Feuerwerk an dynamischen Verbindungen, punktgenauer Musikinterpretation und Höchstschwierigkeiten im Dauertakt. Auch wenn sie den Tagessieg im Kürfinale knapp verpasste, verlor Amari Santamaria Diaz lediglich 0.001 Punkte und verbuchte in der Endabrechnung einen relativ souveränen Gesamtsieg mit 8.155 Punkten. Die Mecklenburgerin kürte sich damit in der 16-jährigen Historie der DJM im Voltigieren zur bisher jüngsten Goldmedaillengewinnerin.

Amari Santamaria Diaz auf ihrem Lewitzer Pony Meran (Foto: © Daniel Kaiser)

Nicht nur diese Leistung setzte ein Achtungszeichen für unseren Landesverband, weitere Platzierungen unter den besten Top Ten gab es für das Juniordoppel. Vanessa Krüger und Lena Techentin auf ihrem Pferd Cornet´s Creep, an der Longe Dajana Schult turnten sich bei ihrer ersten Deutschen Meisterschaft auf einen beachtlichen 8. Platz.

Das Juniorteam Rostock mit Maria Stückmann, Antonia Rüth, Margarete Rose, Isabell Wübbel, Elisa Koch, Eva Warczak und Sportpartner Demokrat an der Longe Katja Banzet schaffte den Einzug ins Finale der besten 15 Gruppen und konnten sich ebenso über Platz 8 in der Endabrechnung freuen. Lina Ulrich von der SG Groß Quassow bewies viel Nervenstärke. Ihr Pferd Dahlwitz war der unerfahrenste im MV-Team und zeigte sich doch etwas beeindruckt von der Kulisse. Lina und ihre Longenführerin Kerstin Roß gaben Dahlwitz halt und Sicherheit, indem Lina ihr Programm unbeeindruckt durchzog. Auch solch eine Leistung beweist Stärke.

Maria Stückmann startete bereits eine Altersklasse höher. Auch sie konnte im Pflichtdurchgang überzeugen. Leider beendete sie den Wettkampf nicht, weil ihr Pferd Campothargo nach langer Fahrt nicht ganz fit war. (Zur Erklärung: Während der Meisterschaft auf ein anderes Pferd zu wechseln ist nicht möglich.) Die ehemalige Olympiaanlage bietet sehr viel Platz. Somit bezogen auch die Dressur- und Springpferde ihre Boxen für sehr lange, warme Tage in München-Riem.

Voltiteam MV (Foto: © privat)

Dressurteam setzt Ausrufezeichen

Die beiden Dressurdamen Svea Groß und Lily Schrenk bestätigten ihre Nominierungsleistungen. Die Qualität der Dressurpferde auf so einer Meisterschaft wirkt sich auf unsere Teilnehmer erdrückend aus. Trotzdem ist es eine wichtige Erfahrung solche Meisterschaften erlebt zu haben, diese einzuordnen und zu Hause mit den Heimtrainern weiter gezielt zu arbeiten.

Ein großes Ausrufezeichen setze Hendrik Greve. Mit seiner Stute Zora konnte er sich für das Finale der Junioren eine Prüfung der Klasse S** qualifizieren. Alle Finalprüfungen werden über zwei Umläufe ausgeritten. Seine Stute bewies großes Springvermögen und der Reiter Augenmaß, beide konnten somit beherzt diese schweren Umläufe fehlerfrei absolvieren und waren auch in der Zeit von der Konkurrenz nicht zu schlagen. Das Team Mecklenburg-Vorpommern freute sich gemeinsam mit Hendrik und seinen Eltern über diesen großartigen Sieg. In der Meisterschaftswertung bedeutete es insgesamt Platz 5 für Hendrik und seine Zora.

Dem Finale der besten Junioren Deutschlands stellten sich auch Alina Maack und Tessa Leni Thillmann. Ebenso gelang Linea Makowei der Sprung ins Finale der Besten in der Altersklasse Children. Für Isabella Schröter hat es leider fürs Finale Children nicht ganz gereicht. Stolz war sie als sie vor Wettkampfbeginn während der Teambesprechung ihre Kaderberufung in den Springkader unseres Landesverbandes überreicht bekam. So konnte sie als berufene Landeskaderin schon einmal diese besondere Meisterschaftsluft schnuppern.

In der Altersklasse der Jungen Reiter startete Lilli Plath mit ihrer Stute Nivana. Kurz vor der Meisterschaft entschied sich Lilli auf diese Stute umzusatteln. Merklich fühlten sich beide in den Anforderungen der Klasse S***sehr wohl und ein kleines Missverständnis verhinderte ein noch besseres Ergebnis im Finale.

Das Team MV 2023 war geprägt von großem Kampfgeist der Aktiven, stetiger Unterstützung des Hintergrunddienstes, Dankbarkeit für die Pferdebesitzer, den Eltern und natürlich Respekt unseren Pferden gegenüber. Vielen Dank an unsere Disziplintrainer Heiko Strohbehn und Michael Thieme, ohne sie wären diese Leistungen nicht möglich gewesen. Jana Schulz verstärkte das Betreuerteam beim Voltigieren und stand allen Aktiven mit Rat und Tat in dieser Disziplin zur Seite. Unser Dank gilt auch unserer Landestrainerin Elke Spierling, die auch dieses Wochenende mit unseren jungen Athleten unterwegs gewesen ist. Geschmückt mit Schleifen, einer Meisterschaftsschärpe, einigen Bayrischen Wörtern ging es in die Nacht auf den langen Weg nach Hause in unser schönes Mecklenburg-Vorpommern.

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