Rostock lädt zum 23.Hansecup im Short Track ein…

Die olympische Short Track-Saison 2017/18 hat längst begonnen: international mit den beiden Weltcups in Budapest (Ende September/Anfang Oktober) bzw. in Dordrecht (erstes Oktober-Wochenende) und regional mit dem ersten Nachwuchswettkampf des ESV Turbine Rostock ebenfalls Ende September/Anfang Oktober.

Am ersten Oktober-Wochenende gab es nun den zweiten Short Track-Weltcup in Dordrecht und dabei dominierten insbesondere Kanada und Südkorea. Kanada schaffte dreimal Gold, dreimal Silber, zweimal Bronze und Südkorea holte dreimal Gold, einmal Silber, viermal Bronze. Gastgeber Niederlande errang einmal Gold, dreimal Silber, China einmal Gold, einmal Bronze, Ungarn einmal Silber und Italien einmal Bronze.

Zwei Erfolge feierte der Kanadier Samuel Girard über 500 Meter bzw. mit der Staffel. Der Südkoreaner Hwang Dae-heon war der Beste über die 1500 Meter und Sjinkie Knegt (Niederlande) belegte Rang eins über die 1000 Meter. Bei den Frauen sicherten sich Südkorea (Choi Min-jeong, 1500 Meter, und Shim Suk-hee, 1000 Meter), Kanada (Marianne St-Gelais, 500 Meter) und China (Staffel) die Goldmedaillen.

Aus deutscher Sicht „knackte“ die Dresdnerin Anna Seidel den deutschen REkord über die 1000 Meter und „packte“ zudem die Olympia-Norm über die 1000 Meter bzw. 1500 Meter. Die Olympia-Norm über die 1500 Meter erfüllte auch Team-Kollegin Bianca Walter. Pyeongchang ist für beide Athletinnen natürlich das große Ziel.

Vom 14.Oktober bis 15.Oktober steht nun der 23.Hansecup, zugleich erster Deutschland-Cup, in der Eishalle an der Schillingallee in Rostock auf dem Programm. Es werden 96 Short Trackerinnen bzw. Short Tracker aus sieben Vereinen, darunter aus Malmö (Schweden), zum diesjährigen Hanse-Cup erwartet. Der ESV Turbine Rostock ist mit 40 Sportlerinnen und Sportlern vertreten.

Wie war das aber noch vor Jahresfrist, unter anderem beim 22.Hansecup?!

Eissportliches Kalenderblatt vom 6.Oktober 2016

Im Short Track ist alles möglich… / Die Kurzbahn-Eisschnellläuferin Bianca Walter (Dresdner EV) über die Saison 2016/17, ihre erfolgreiche Teilnahme beim Hanse-Cup 2016 in Rostock und ihre internationalen Ambitionen

Seit mittlerweile gut einem Vierteljahrhundert ist Short Track, der Kurzbahn-Eischnelllauf, olympisch. In Albertville 1992 stand diese interessante Eissportart erstmal auf dem olympischen Programm, nachdem es 1988 in Calgary bereits olympisch demonstriert wurde.

Im Parc Olympique dominierten dabei in den vier Entscheidungen (Damen: 500 Meter, 3000 Meter-Staffel, Herren: 1000 Meter, 5000 Meter-Staffel) die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Nordamerika und Südkorea.

Über 500 Meter siegte die US-Amerikanerin Cathy Turner, in der D-Staffel Kanada mit Angela Cutrone, Sylvie Daigle, Nathalie Lambert und Annie Perreault. Bei den Herren gewann der Koreaner Kim Ki-Hoon, in der H-Staffel ebenfalls Korea mit Kim Ki-Hoon, Lee Yoon-Ho, Mi Ji-Soo und Song Jae-Kun.

Im Medaillenspiegel triumphierte `92 letztendlich Südkorea mit 2 x Gold, 1 x Bronze, vor Kanada mit 1 x Gold, 2 x Silber, vor den USA mit 1 x Gold, 1 x Silber, vor China mit 1 x Silber und vor Japan, Nordkorea und der GUS mit jeweils 1 x Bronze. Während der olympischen Short Track-Wettbewerbe wurden vier Welt- und olympische Rekorde aufgestellt.

Zwei Jahre zuvor, im März 1990, wurde eine Sächsin geboren, die bereits neun Jahre später eine aktive Short Trackerin wurde – mit hervorragenden Leistungen bei nationalen und internationalen Wettbewerben: Bianca Walter (Dresdner EV).

Bianca war kürzlich auch Starterin beim Hanse-Cup in Rostock…

B.Walter über den Hanse-Cup 2016 in Rostock, ihr Training, die kommenden Wettkämpfe bzw. Herausforderungen und ihre olympischen Ziele 2018

„Im Short Track ist alles möglich…“

Frage: Bianca, Sie waren Anfang Oktober wieder Teilnehmerin beim Hanse-Cup in Rostock. Welche Bedeutung, welchen Stellenwert hat dieser Wettkampf für Sie? Wie lautet Ihr persönliches Resümee zu den Wettbewerben in Rostock 2016?

Bianca Walter: Der Hanse-Cup ist für mich zumeist der erste Wettkampf der neuen Winter-Saison. Es ist ein guter Start unter deutschen Läufern, der hilft, um wieder in das Wettkampf-Geschehen hineinzukommen und die aktuellen Leistungen zu testen. Zudem ist er gleichzeitig ein Qualifikationswettkampf für uns alle, um sich einen Platz für das Weltcup-Team und weitere Wettkämpfe zu erlaufen.

Insgesamt war es ein erfolgreiches Abschneiden für mich. Bis auf einen Sturz im 1500 Meter Finale konnte ich alle Strecken für mich entscheiden und somit auch die Gesamtwertung. Auch die Organisation unseres Auftaktes in Rostock ist wieder sehr gut gewesen und trotz der recht veralteten Halle ist das Eis dieses Jahr besser gewesen, als noch im Jahr zuvor.

Frage: Welche Ziele und Hoffnungen haben Sie für die Saison 2016-2017?

Bianca Walter: Mein Ziel ist es zuerst, mich auch dieses Jahr wieder für die Weltcups zu qualifizieren. Dazu fehlt mir nur noch eine Zeit, die ich diese Woche erlaufen muss. Dort möchte ich mich nach den sehr guten Ergebnissen im letzten Winter in den Top 10 der Welt etablieren und im Januar 2017 bzw. März 2017 auch bei den Europameisterschaften und Weltmeisterschaften gute Platzierungen holen.

Frage: Wie sah eigentlich Ihr Sommertraining aus? Wie intensiv ist das Training dann in der laufenden Saison zwischen Weltcup, EM, WM und nationalen Konkurrenzen?

Bianca Walter: Unser Sommer-Training ist sehr vielfältig. Neben Kraft-, Lauf- und Imitationstraining haben wir dieses Jahr ebenfalls wieder sehr viele Rad-Kilometer gesammelt. Seit Anfang Juni stehen wir ausserdem schon wieder täglich auf dem Eis in Dresden. Das Training ist in diesem Jahr doppelt so umfangreich wie noch im letzten Jahr, damit wir die Lücke zur Weltspitze weiter schließen können.

In der laufenden Saison nimmt der Trainingsumfang dann etwas ab und wird auch immer in Richtung der Wettkämpfe angepasst, damit wir genügend Regenerationszeit haben. Das Winter-Training ist auch an sich oft hart und intensiv, je nachdem in welchem Abstand es zu den kommenden Ereignissen steht.

Frage: Die nächsten Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang sind ja nicht mehr so weit… Wie beurteilen Sie das internationale Kräfteverhältnis im Short Track 18 Monate vor Winter-Olympia? Was möchten Sie dort unbedingt erreichen?

Bianca Walter: In diesem Jahr haben wir uns weiter verbessert sowie wieder einen ordentlichen Schritt in die richtige Richtung gemacht, aber die internationale Konkurrenz schläft nicht und entwickelt sich genauso weiter. Ich denke, dass das Feld wieder enger geworden ist, aber das wird sich erst im Laufe der ersten Weltcups zeigen.

Viele Europäer greifen schon seit längerem immer wieder in die großen Kämpfe von Asiaten bzw. Nordamerikanern ein und sind sehr erfolgreich unterwegs. Im Short Track ist alles möglich, das macht unsere Sportart so spannend. Mein Ziel ist es, ganz vorn mitmischen zu können und in einem Jahr die Olympia-Qualifikation erfolgreich zu schaffen. Danach werden wir weiter sehen…

Letzte Frage: Wie sieht Ihr Leben neben dem Short Track aus?

Bianca Walter: Neben dem Sport bleibt nicht sehr viel Freizeit. Ich habe meinen Sport dank der Bundespolizei Sportfördergruppe zum Beruf gemacht und bin 24 Stunden am Tag Sportlerin. Dementsprechend gestaltet sich mein gesamter Alltag – Ernährung, Regeneration etc.

Am liebsten genieße ich die wenige freie Zeit mit Freund und Familie bei einem gemütlichen Beisammensein oder Spaziergängen an der Elbe. Nicht zuletzt meine Freunde lenken mich am Wochenende gerne einmal vom stressigen Alltag ab.

Vielen Dank, weiterhin alles erdenklich Gute und maximale Erfolge – persönlich und sportlich!

M.Michels

Archiv-Foto (Michels): Die Eislauf-Saison hat längst begonnen.

 

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