Von den Skiern und Schlittschuhen zum runden Ball

Olympischer Wintersport und Ballsport-Events zwischen Vergangenheit und Gegenwart

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group of men skating on ice sports arena. warm-up before competitions in speed skating

Trotz aller berechtigter Kritik im Vorfeld an Doping, Gigantismus, Umwelt-Frevel und exorbitante Kosten ĂĽbt Olympia, speziell Winter-Olympia, nach wie vor eine groĂźe Faszination aus.

Deutschland ist ebenfalls in olympischer Feierlaune, woran natĂĽrlich die Erfolge im Schlittensport, im Nordischen Skisport, im Biathlon und im Eiskunstlaufen groĂźen Anteil haben.

Auch Ballsport im Fokus

Aber nicht nur der Wintersport findet derzeit reges Interesse. Ähnliches gilt für den Ballsport. Auch in den verschiedenen Ballsportarten stehen 2018 zahlreiche WM und EM auf dem Programm, wobei die Fußball-WM vom 14.Juni bis 15.Juli in Russland der ballsportliche Höhepunkt sein wird.

MV ebenfalls im Schnee und am Ball

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M-V, das sowohl im Wintersport als auch im Ballsport gute Traditionen hat, ist natürlich auch am sportlichen Geschehen zwischen Pyeongchang interessiert, zumal mit der Short Trackerin Leonie Herzog (ESV Turbine Rostock) eine Mecklenburgerin am Deutschen Olympischen Jugendlager in Pyeongchang teilnimmt und der gebürtige Greifswalder Toni Kroos (Real Madrid) wieder Leistungsträger der DFB-Mannschaft, ohnehin Titelverteidiger von 2014, in Russland sein wird.

Wie war das aber in der Vergangenheit? Wie ist es in der Gegenwart? Wintersportlich wie ballsportiv – ebenfalls aus MV-Sicht…

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Die Winterspiele in Oslo 1952 – Deutschland mit Erfolgen durch Anderl Ostler und Ria Falk/Paul Falk

Vor 66 Jahren, vom 15. bis 25.Februar 1952, fanden die sechsten Olympischen Winterspiele in Oslo statt – die ersten nach dem zweiten Weltkrieg, an denen wieder ein deutsches Team teilnehmen durfte. Das Programm war damals noch sehr übersichtlich. So wurden nur die Medaillengewinner in 22 Entscheidungen in sechs Sportarten ermittelt.

Im Nordischen Skisport teilten sich Norwegen und Finnland die Goldmedaillen (je 3). Die Marathon-Distanz im Skilanglauf (50 km) entschied der Finne Veikko Hakulinen fĂĽr sich. Die einzige Langlauf-Entscheidung bei den Frauen waren die zehn Kilometer mit einem finnischen Dreifach-Erfolg und der Siegerin Lydia Wideman.

Im alpinen Skisport sorgte – wie heute Mikaela Shiffrin oder Lindsey Vonn – ebenfalls eine US-Amerikanerin für super Leistungen. Andrea Lawrence-Mead gewann den Spezial- und den Riesenslalom. Für Deutschland gab es bei den Alpinen je zweimal Silber (Annemarie Buchner/Abfahrt und Ossi Reichert/Spezialslalom) sowie je zweimal Bronze (Annemarie Buchner/Spezialslalom und Riesenslalom).

Damit war die Annemarie sogar noch vielseitiger und um eine Medaille reicher als die Amerikanerin, aber ohne Gold…

Im Eiskunstlaufen war in der traditionsreichen deutschen Erfolgsdisziplin, dem Paarlauf, mit Ria und Paul Falk ein deutsches Duo siegreich – vielleicht knüpfen der gebürtige Greifswalder Robin Szolkowy und seine Partnerin Aljona Savchenko 2014 in Sotschi an diesen Triumph an …
Im Eisschnelllaufen holte der Norweger Hjalmar Andersen das Gold vom Eis – über 1500 Meter, 5000 Meter und 10000 Meter. Team Canada gewann das Eishockey-Turnier.

Im Bobsport sorgten die Anderl-Ostler-Schlitten fĂĽr zweimal deutsches Gold im Zweier und Vierer. Mit 3 x Gold, 2 x Silber, 2 x Bronze rangierte das deutsche Team hinter Norwegen und den USA auf Platz drei des Medaillenspiegels in Oslo 1952.

Vom Handball zum Eisschnelllaufen

Eine spätere Olympiasiegerin im Eisschnelllaufen, Helga Obschernitzki, später verheiratete Haase, wohnte seinerzeit in Schwerin-Neumühle und war 1952 noch aktive Handballspielerin bei der BSG Empor Schwerin. Bei den Winterspielen 1960 erkämpfte Helga Haase, die noch 1952 vom Handball in Schwerin zum Eisschnelllaufen beim SC Dynamo Berlin wechselte, Gold über 500 Meter und Silber über 1000 Meter.

Die Winterspiele in Sapporo – Rennrodel-Silber für spätere Wahl-Rostockerin

Vor 46 Jahren fanden dann die elften Olympischen Winterspiele 1972 in Sapporo vom 4. bis 13.Februar statt. Die UdSSR wurde das erfolgreichste Team und die Deutschen aus Ost und West sammelten ebenfalls fleißig Medaillen. Für die DDR hieß die Ausbeute 4 x Gold, 3 x Silber, 7 x Bronze (Platz 2 im Medaillenspiegel) und für die Bundesrepublik 3 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze (Platz 6 im Medaillenspiegel). Die überragenden Olympioniken 1972 hießen dabei Galina Kulakowa im Skilanglauf und Adrianus Schenk im Eisschnelllaufen, die beide dreimal Olympia-Gold erkämpften.

Im Skispringen errangen die japanischen Athleten, allen voran Yukio Kasaya, von der Normalschanze einen Dreifach-Erfolg. Der Pole Wojciech Fortuna überraschte hingegen bei schwierigen Windbedingungen auf der Großschanze alle. Im Biathlon durften nur die Männer ran – für die DDR gab es dort Silber und Bronze.

Zu olympischen Stars im alpinen Skisport avancierten Marie-Theres Nadig (Schweiz) und Gustav Thöni (Italien). Im Eiskunstlauf brillierten Ondrej Nepela (Tschechoslowakei), Beatrix Schuba (Österreich) und Irina Rodnina/Alexej Uljanow (UdSSR). Im Lager der (west-)deutschen Eisschnellläufer konnte zudem gejubelt werden. Über 500 Meter gewann Erhard Keller und über 1000 Meter Monika Pflug. In der Nordischen Kombination war dann Ulrich Wehling die Nummer eins. Weitere Goldmedaillen folgten für den Hallenser (Saale) 1976 und 1980 – 2012 wird er junge 60.

Die Rennrodel-Wettkämpfe gestalteten sich zu einer DDR-Meisterschaft mit internationaler Beteiligung. Das DDR-Rodel-Team erkämpfte 8 von 9 Medaillen. Im Doppelsitzer triumphierten zeitgleich Hörnlein/Bredow (DDR) gemeinsam mit Hildgartner/Plaikner (Italien). Wolfgang Scheidel war im Herren-Einsitzer der Beste und Anna-Maria Müller im Frauen-Einsitzer. Olympia-Silber holte die spätere Wahl-Rostockerin und ehemalige Angestellte in der Tourismuszentrale Rostock-Warnemünde Ute Rührold, verheiratete Klawonn.

Im Bobsport gewannen Wolfgang Zimmerer/Peter Utzschneider (Zweier). Wolfgang Zimmerers Nichte Maria Riesch, verheiratete Höfl, machte es ihrem Onkel 2010 mit zweimal Gold im alpinen Skisport sogar noch erfolgreicher nach.

Eishockey-Turnier mit Wermutstropfen…

Das Eishockey-Turnier ging an die UdSSR – zum vierten Mal nach 1956, 1964 und 1968. Team Canada nahm aus Protest nicht teil – die kanadischen Profis durften im Gegensatz zu den „Staatsamateuren“ nicht teilnehmen … Die DDR qualifizierte sich auch, durfte aber letztendlich auf Betreiben der damaligen Sportpolitiker und Funktionäre nicht nach Sapporo reisen, die im Eishockey nach wenig sportiven „Beschlüssen“ 1969 nur noch eine Sportart der „Kategorie II“ sahen.

Von Schnee bzw. Eis in Sapporo zum Ballsport in MĂĽnchen 1972

Bei den olympischen Ballsport-Konkurrenzen bei den Sommerspielen 1972 in München gab es auch einigen Grund zur Freude bei den mecklenburgischen und vorpommerschen Ballsportlern. Mit der Volleyball-Herren-Mannschaft der DDR wurden Horst Hagen bzw. Wolfgang Maibohm Zweiter. Rang vier belegte das DDR-Herren-Team im Handball mit den MV-Sportlern Wolfgang Böhme, Reiner Ganschow, Klaus Langhoff, Peter Larisch, Peter Randt und Josef Rose. Bronze schafften Joachim Streich und Dieter Schneider mit der DDR im Fußball-Turnier. Und Jochen Pollex, einst in Wismar geboren, wurde mit der westdeutschen Basketball-Herren-Mannschaft Zwölfter.

Die Winterspiele 1992 in Albertville – Gold für gebürtige Wismarerin

Vor 26 Jahren rief dann Albertville vom 9. bis 22.Februar 1992 die Winter-Sportjugend der Welt – Deutschland war inzwischen wieder vereint und belegte sogar Platz eins im Medaillenspiegel der sechzehnten Olympischen Winterspiele mit 10 x Gold, 10 x Silber und 6 x Bronze – vor der GUS, Norwegen, Österreich und den USA. Aus dem Lager der Skilangläufer kamen die Erfolgreichsten der Spiele 1992 – Ljubow Jegorowa (Russland), Björn Daehlie (Norwegen) und Vegard Ulvang (Norwegen) mit jeweils dreimal Gold. Eine gebürtige Wismarerin feierte 1992 außerdem goldige Momente. Jacqueline Börner, verheiratete Schubert, siegte über 1500 Meter in 2:05, 87 knapp vor Gunda Niemann in 2:05,92.

Deutsches Olympia-Gold konnte außerdem im Biathlon (Mark Kirchner, Herren-Staffel, Antje Misersky), im Eisschnelllaufen (neben Jacqueline Börner auch Uwe-Jens Mey, Olaf Zinke, 2 x Gunda Niemann) und im Rennrodeln (Georg Hackl, Stefan Krauße/Jan Behrendt) erkämpft werden. Im Damen-Einsitzer sorgten hingegen die österreichischen Schwestern Doris und Angelika Neuner für einen Doppel-Erfolg von „Team Austria“ vor Deutschlands Susi Erdmann. Im Bobsport kamen die deutschen Schlitten zu 2 x Silber und 1 x Bronze.

Einige olympische Neuerungen gab es 1992 auch: Frauen-Biathlon, Ski-Freestyle und Short Track wurden in das olympische Programm aufgenommen.

Einen unglücklichen Verlauf nahm das Eishockey-Turnier für die deutsche Auswahl. Im Penalty-Schießen unterlagen die Deutschen Team Canada, nachdem es in der regulären Spielzeit 3:3 gestanden hatte. Die GUS gewann letztendlich jedoch das Turnier – vor Deutschland-Bezwinger Kanada.

Von Winter-Olympia in Albertville zum olympischen Ballsport, mit M-V, nach Barcelona 1992

Bei Sommer-Olympia 1992 waren Ballsportlerinnen und -Sportler auch aus M-V aktiv, so im Frauen-Handball im deutschen Team Andrea Bölk, Birgit Wagner bzw. Silke Fittinger (Rang vier) und im Herren-Handball in der deutschen Auswahl Frank-Michael Wahl, Holger Schneider bzw. Matthias Hahn (Rang zehn).

Die Winterspiele 2002 – Bobsport-Gold für Stralsund / Rostock mit vier Startern im Short Track

In Salt Lake City, bei den neunzehnten Olympischen Winterspielen, vor 10 Jahren (8.Februar bis 24.Februar 2002) gab es einen Dreikampf zwischen Deutschland, Norwegen und den USA, den Norwegen (13 x Gold) knapp vor Deutschland (12 x Gold) und den USA (10 x Gold) fĂĽr sich entscheiden konnte.

Überschattet wurden die Spiele von den Doping-Affären im Skilanglauf, aber es gab auch jede Menge Erfreuliches. Das deutsche Skisprung-Team um Sven Hannawald holte Gold wie ebenfalls die deutsche Skilanglauf-Staffel der Damen mit Manuela Henkel, Viola Bauer, Claudia Künzel und Evi Sachenbacher.

Im Biathlon holten die Damen das Olympia-Gold „aus dem Feuer“ (Kati Wilhelm, Andrea Henkel und die Frauen-Staffel). Im Eisschnelllaufen waren Claudia Pechstein (zweimal) und Anni Friesinger (einmal) erfolgreich. Im Rennrodeln holten die Deutschen „pflichtgemäß“ Gold bei den Frauen (Sylke Otto) und Gold im Doppelsitzer (Patric Leitner/Alexander Resch). Die Bobfahrer fuhren zu zweimal Gold. Im siegreichen Andre-Lange-Viererbob startete auch der gebürtige Stralsunder Carsten Embach.

Die Kroatin Janica Kostelic war die Dominatorin im alpinen Skisport mit dreimal Gold, Sven Amann aus der Schweiz flog zu zweimal Gold, Ole Einar Björndalen „schürfte“ Gold im Biathlon (4 x Gold für ihn !!!), die USA waren 2002 die Snowboarder-Nation, Alisa Camplin sorgte im Springen (Ski-Freestyle) für australisches Gold im Winter ebenso wie Steve Bradbury über 1000 Meter im Short Track, im Skeleton hatten die Gastgeber zwei Gold-Fahrten, im Curling konnten Norwegen (Herren) und die Schweiz (Frauen) gewinnen.

Die niederländische Mannschaft war im Eisschnelllaufen mit 5 x Gold topp und Südkorea im Short Track mit 3 x Gold. In Salt Lake City 2002 nahmen sogar je zwei Athletinnen und Athleten vom ESV Turbine Rostock an den olympischen Entscheidungen im Short Track teil, Aika Klein, Ulrike Lehmann, Andre Hartwig und Arian Nachbar.

Team Canada siegte im Herren-Eishockey und auch die kanadischen Damen waren im Eishockey nicht zu bezwingen. Zweimal Gold gab es beim Paarlaufen durch Jelena Bereschnaja/Anton Sikarulidse und Jamie Sale/David Pelletier – einige Preisrichter hatten zuvor in der KĂĽr das kanadische Duo ziemlich „verschaukelt“ – das wurde dann selbst dem IOC zu viel…

Salt Lake City waren jedenfalls Winterspiele, die begeistern konnten.

Vom olympischen Wintersport 2002 zum weltmeisterlichen Ballsport 2002

Bei den sommerlichen Ballsport-Ereignissen 2002 gab es dann folgend auch Jubel bei den dortigen Starterinnen und Startern aus M-V. Bei den FuĂźball-WM der Herren in Japan bzw. in SĂĽdkorea wurde der gebĂĽrtige GrevesmĂĽhlener Carsten Jancker (einst auch fĂĽr die TSG Wismar und den FC Hansa Rostock spielend) Vize-Weltmeister mit der deutschen Mannschaft. Bei den Volleyball-WM der Frauen 2002 in DEutschland, Vorrunden-Spielort war auch Schwerin, schaffte die deutsche Mannschaft Rang zehn – mit seinerzeit aktuellen wie frĂĽheren Spielerinnen des Schweriner SC, wie Jana MĂĽller, Beatrice Dömeland, Olessya Kulakowa und Sylvia Roll.

Blick zum Ballsport in und mit M-V Ende Februar 2018

Fussball Symbolfoto
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Gegenwärtig steht neben den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang auch das regionale Ballsport-Geschehen mit den verschiedenen Mannschaft aus M-V im Blickpunkt. So gab/gibt es am dritten Februar-Wochenende 2018 interessante Begegnungen mit MV-Beteiligung im Herren-Basketball, im Handball der Frauen bzw. Männer, im Volleyball der Frauen bzw. Männer und im Fußball der Herren. Die Rostock Piranhas mußten in der Oberliga Nord im Eishockey wieder ran.

BASKETBALL

Zweite Bundesliga Nord der Herren

Rostock Seawolves gegen SC Rist Wedel 92:84

EISHOCKEY

Oberliga Nord der Herren

TecArt Black Dragons Erfurt gegen Rostock Piranhas 1:2

Rostock Piranhas gegen Herner EV 3:2

FUSSBALL

Dritte Liga der Herren

PreuĂźen MĂĽnster gegen FC Hansa Rostock 2:0

NOFV Oberliga Nord der Herren

FC Hansa Rostock II gegen FSV Optik Rathenow (abgesetzt)

FC Mecklenburg Schwerin gegen FC Strausberg 2:1

SV GrĂĽn-WeiĂź Brieselang gegen Torgelower FC Greif 1:1

SC Staaken 1919 gegen FC Anker Wismar 1:3

spielfrei Malchower SV

HANDBALL

Dritte Liga der Frauen

Buxtehuder SV II gegen SV GrĂĽn-WeiĂź Schwerin 32:23

Dritte Liga der Herren

Mecklenburger Stiere Schwerin gegen HC Oranienburg 29:25

HC Empor Rostock gegen MTV Braunschweig 34:25

Oberliga Ostsee-Spree der Frauen

TSG Wismar gegen Rostocker HC 28:18

Oberliga Ostsee-Spree der Herren

HSV Insel Usedom gegen SG Uni Greifswald/Loitz 24:20

Bad Doberaner SV von 1990  gegen VfV Spandau 18:22

Stralsunder HV- GrĂĽnheider SV 27:20

VOLLEYBALL

Erste Bundesliga der Frauen

USC MĂĽnster gegen Schweriner SC 0:3

Zweite Bundesliga Nord der Frauen

VCO Schwerin gegen TV Gladbeck GIANTS 1:3

VCO Schwerin gegen SV Bad Laer

Stralsunder Wildcats gegen SV Bad Laer 3:0

zweite Bundesliga Nord der Männer

CV Mitteldeutschland Leuna/Spergau gegen SV WarnemĂĽnde 3:0

Dritte Liga Nord der Frauen

1.VC Parchim gegen VSV Havel Oranienburg 0:3

Dritte Liga Nord der Herren

TSV Spandau 1860 gegen PSV Neustrelitz 1:3

Marko Michels

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