Julia Kretschmer vom SV Grün-Weiß Schwerin über das Landesderby gegen Wismar und kommende Herausforderungen

Wird beim SV GW nach 2017 auch 2019 wieder gefeiert? 2017 war es der Aufstieg in Liga 3. Dieses Mal geht es um den Verbleib. Foto: M.M.

Landesderbys haben es stets in sich. Ganz gleich wo und ganz gleich in welcher Ballsportart. Das gilt insbesondere auch für den Frauen-Handball-Sport in Mecklenburg-Vorpommern. Kommt es in den diversen Ligen einmal zum direkten Aufeinandertreffen der Teams aus Mecklenburg-Vorpommern, wird es emotionsreich, spektakulär oder spannend. So auch am 6. April in Wismar… Die TSG Wismar, nach 18 Spielen Zehnter in der Staffel Nord der dritten Frauen-Bundesliga, traf auf den Elften, den SV Grün-Weiß Schwerin.

Beide Teams – so viel war klar – kämpften vier Spieltage vor Ende der Saison gegen den Abstieg. Wer den Sieg davon tragen würde, der wäre der Relegation oder dem Klassenerhalt ein Stück näher gekommen. Beim letzten Aufeinandertreffen am 18. November 2018 hatten noch die Schwerinerinnen mit 18:15 die Oberhand behalten.

Wie ging das Ganze nun aus? Nachgefragt bei Julia Kretschmer vom SV Grün-Weiß Schwerin

Frage: Die Auswärts-Partie gegen die TSG Wismar versprach Spannung pur… Wie beurteilen Sie den Verlauf des Spiels?

Julia Kretschmer: Wir haben in dem Spiel einen klasse Start hingelegt. Leider konnten wir die Leistung der ersten Halbzeit nicht über die kompletten 60 Minuten abrufen (Endergebnis: 23:30 für Wismar). Die Stimmung in der Halle war sehr besonders. Die Zahl der Zuschauer lag bei 750. Ich denke, das spricht für sich.

Frage: Was waren die besonderen Momente in der Begegnung?

Julia Kretschmer: Für mich vor allem die Unterstützung unserer Fans, die vor allem an diesem Tag kaum zu überbieten war und jede einzelne Emotion im Spiel.

Frage: Wie bewerten Sie ihre eigene Leistung?

Julia Kretschmer: Ich würde diese als „in Ordnung“ bewerten. Ich hätte der Mannschaft vor allem im Angriff gerne mehr geholfen. Leider konnte ich meine volle Leistung nicht abrufen.

Frage: Noch drei Spiel für die Grün-Weißen in dieser Saison… Was können und dürfen die Schweriner Handball-Fans da noch erwarten?

Julia Kretschmer: Die drei letzten Spiele der Saison müssen wir gegen die „Großen“ der Liga bestreiten. Das werden schwere Spiele. Aber der Wille für den Klassenerhalt ist bei jeder Spielerin noch immer da und ich denke vor allem zum Ende der Saison können noch einige Überraschungen passieren. Wir werden weiter um den Klassenerhalt kämpfen, das können wir den Fans versprechen.

Frage: Sie selbst studierten an der Fachhochschule in Güstrow, sind Polizistin. Wie sieht Ihr Berufsalltag aus? Klappt es mit der Zeiteinteilung Beruf, Training und Familie?

Julia Kretschmer: Mein Berufsalltag ist sehr unterschiedlich. Ich habe keine festen Schichten, sondern arbeite jede Woche anders und oft sehr spontan. Die Zeiteinteilung ist deshalb nicht einfach, aber ich versuche alles – so gut es geht – miteinander vereinbaren zu können. Und das klappt bisher sehr gut. Bisher musste ich kein Spiel verpassen. Dem Verein ist diese Situation auch bewusst und der zeigt dafür viel Verständnis. Dafür bin ich sehr dankbar.

Frage: Sie wechselten Ende November 2018 vom Fünftligisten TSV Bützow zum Drittligisten SV Grün-Weiß Schwerin. War es eine große Umstellung? Lebten Sie sich beim SV Grün-Weiß Schwerin schnell ein?

Julia Kretschmer: Es war eine sehr große Umstellung. Vor allem für mich persönlich, da es mein erster Vereinswechsel war. Aber auch die sportliche Umstellung war sehr groß. In Bützow konnte ich aufgrund der Fahrtstrecke oft nur einmal die Woche trainieren. An die vier Einheiten in Schwerin musste sich der Körper erst einmal gewöhnen. Eingelebt habe ich mich sehr schnell. Die Mannschaft ist sehr jung und aufgeschlossen, deshalb wurde es mir wirklich leicht gemacht.

Letzte Frage: Wie beurteilen Sie die Perspektiven des Frauen-Handballs in M-V? Wäre ein gemeinsames Bundesliga-Team, mit den stärksten Spielerinnen aus Schwerin, Wismar, Rostock und Neubrandenburg, empfehlenswert?

Julia Kretschmer: Ich denke, es wäre sinnvoll ernsthaft über Spielgemeinschaften nachzudenken. Im Frauenbereich gab es immerhin schon Überlegungen, dass Schwerin und Wismar etwas Gemeinsames machen. Am Ende ist das leider nicht zustande gekommen.

In der A-Jugend Bundesliga hatte Grün-Weiß schon häufiger Spielerinnen von „kleineren“ Vereinen. In diesem Jahr konnte der Rostocker HC auf die Unterstützung von Fortuna Neubrandenburg und uns zählen. Wie unser Trainer schon gesagt hat, es geht zukünftig nur gemeinsam!

Vielen Dank und weiterhin viel Freude am Handballsport!

mi


 

Die letzten Saison-Spiele der MV-Teams in der dritten Bundesliga im Frauen-Handballsport 2018/19

  • 13. April 2019: HG Owschlag-Kropp-Tetenhusen vs. TSG Wismar
  • 14. April 2019: SV Grün-Weiß Schwerin vs. JUNGE WILDE Hannover-Badenstedt
  • 27. April 2019: HSG Jörl DE Viöl vs. SV Grün-Weiß Schwerin
  • 28. April 2019: JUNGE WILDE Hannover-Badenstedt vs. TSG Wismar
  • 1. Mai 2019: SV Grün-Weiß Schwerin vs. Frankfurter HC
  • 1. Mai 2019: HSG Jörl DE Viöl vs. TSG Wismar
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