ZurĂŒckgeblickt: Die 97.Auflage des Teterower Bergringrennens

Brite Paul Cooper siegt beim Bergringpokal und gewinnt auch das „GrĂŒne Band“

Teterow: Die 97. Auflage des Teterower Bergringrennens – im ersten Jahr nach dem RĂŒcktritt von Enrico Janoschka – zog am Wochenende 12.000 Zuschauer zur schönsten, aber auch anspruchsvollsten Grasbahn Europas. Die offizielle Eröffnung am Sonntag um 11.00 Uhr fand bei leichtem Regen statt und sorgte schon fĂŒr besorgte Mienen.

Nach der Eröffnung durch den Teterower BĂŒrgermeister, wie immer dreisprachig (Deutsch, Englisch und Platt), wurde Enrico Janoschka, der ĂŒber 18 Jahre zu den Besten auf dem Bergring gehörte und nach einem schweren Unfall im Vorjahr vom aktiven Motorsport zurĂŒck trat, durch den Vorsitzenden des MC Bergring Teterow im ADAC, Klaus Reinders, geehrt.

Enrico Janoschka gewann einmal den Goldhelm, viermal den Bergringpokal und gleichfalls viermal das „GrĂŒne Band“.

Gefragt, ob er sich ein Comeback vorstellen könnte, vielleicht in drei Jahren zum 100. JubilĂ€um des Bergringrennens, antwortete der 41-JĂ€hrige: „ZunĂ€chst wĂŒrde ich nein sagen, aber wer weiß, wie ich in der Zukunft darĂŒber denke.“

ErgĂ€nzend antwortete Enrico auf die Frage, ob sein Sohn Patrick einmal in seine Fußstapfen als Rennfahrer treten könnte, als vierte Generation nach Opa und Oma, Vater und Onkel und ihm: „Patrick ist noch sehr jung, aber wenn er sich einmal wĂŒnscht, wĂŒrde ich ihn fördern.“

ZurĂŒck zum Wettkampf: Die Rennen begannen pĂŒnktlich um 12.00 Uhr und wurden ohne Pause, zum GlĂŒck auch ohne UnfĂ€lle, reibungslos durchgezogen, um keinen Abbruch wegen stĂ€rkeren Regens zu riskieren.

Positiv wirkte es sich aus, dass zunĂ€chst drei LĂ€ufe der Motocrosser gefahren wurden. In der Bahnsportklasse dominierte der Brite Paul Cooper, denn er gewann nach dem „GrĂŒnen Band“ auch noch das hochkarĂ€tigste Rennen um den Bergringpokal. Beim „GrĂŒnen Band“ verwies er den NiederlĂ€nder Dirk Fabrieck und den Neuwittenbeker Stephan Katt auf die PlĂ€tze. Seine derzeit starke Form bewies der Brite dann besonders beim Bergringpokal, dem Handicaplauf.

Bereits in der zweiten Runde schaffte er es, die fĂŒnf Sekunden Vorsprung der zuerst gestarteten Gruppe auszugleichen. Mit sicherem Vorsprung holte er sich den Sieg vor dem Traunsteiner Manfred Knappe und Dirk Fabrieck.

„Ich habe bereits als kleiner Junge vom Bergring getrĂ€umt und jetzt macht mich der Doppelerfolg stolz,“ sagte der 32-JĂ€hrige bei der Siegerehrung und versprach, auf jeden Fall bis zum 100. Bergringrennen 2020 weiter zu machen.

Bei den Motocrossern holte sich Jens Hinrichs vom MC Rehna zunÀchst den einmalig ausgeschriebenen ADAC Silberhelm vor den NiederlÀndern Erwin Mulder und Wouter Bron.

Sein Dauerrivale Guido Skoppek vom MC Schwerin-SĂŒd hielt sich beim „Teterower Hechtjungenpokal“ vor Hinrichs und Simon Schmidt vom Bergringclub schadlos. Skoppek lieferte bei seiner Ehrenrunde eine große Show ab und animierte seine Fans in der Nordkurve zu einer „La Ola Welle“.

Das „Speed-Cross-Finale“ mit einem Handicapstart aus drei Reihen gewann letztendlich der NiederlĂ€nder Daniel de Vries vor John Nyström aus Schweden und Karl Udo Wuttke auf seiner Heimbahn.

Beste Amazone wurde, nicht unerwartet, Maria Franke aus Zeitz vor Jessica Elzinga aus den  Niederlanden sowie der MĂŒnchebergerin Sandra BĂ€lkow. Maria Franke hatte die Chance gegen die MĂ€nner im Silberhelmlauf anzutreten, verzichtete jedoch, da sie nur einen 250 ccm Motor zur VerfĂŒgung hatte. Sie versprach jedoch: Ich komme wieder und dann mit einer stĂ€rkeren Maschine.“

Bei den Quads siegte Stephan Bischhoff aus Alsfeld ĂŒberlegen vor dem Teterower Marcus Rux und dem Briten Rob Heath. Der RĂŒganer Karsten Fiebing verpaßte seine Chance auf das Siegerpodest nach einem Kettenriß im ersten Lauf und einer Zeitstrafe im abschliessenden vierten Lauf.

Bereits der erste Tag vor 4.000 Zuschauern verlief tadellos und in der Rekordzeit von dreieinhalb Stunden waren die 13 LĂ€ufe Geschichte. Höhepunkt war der Lauf der Nationen. Hier siegte der Traunsteiner Manfred Knappe nach spannenden Rennlauf vor Stephan Katt aus Neuwittenbek, dem LĂŒdinghausener Christian HĂŒlshorst sowie Paul Cooper aus Groß Britanien.

„Nach mehreren zweiten und dritten PlĂ€tze in der Vergangenheit war es endlich mal ein Sieg,“ bekannte der Bayer bei der Siegerehrung.

Abschliessend wertete der Veranstaltungsleiter, Adi Schlaak, das Bergringwochenende positiv: „Ich sehen beide Tage auf dem Berging sowie das Flutlichtrennen um den Auerhahnpokal in der Arena als ein Gesamtpaket und da geht die Rechnung auf.“

Ergebnisse:

Lauf der Nationen: 1. Knappe (Traunstein), 2. Katt (Neuwittenbek), 3. HĂŒlshorst (LĂŒdinghausen)

Finale Cross ADAC Silberhelm: 1. Hinrichs (Rehna) KTM, 2. Mulder, 3. Bron (bd. NL) bd. Yamaha

Ges. Lucky Loser: 1. Bijlsma Suzuki 69, 2. den Engelmann KTM 57, 3. Rlzinga (alle NL) Yamaha 46

Endstand Quad: 1. Bischoff (Alsfeld) Suzuki 74, 2. Rux (Teterow) 63, 3. Heath (GB) bd. KTM 62

Ges. Amazonen: 1. Franke (Zeitz) KTM 75, 2. Elzinga (NL) Suzuki 68, 3. Bölkow (MĂŒncheberg) Husqvarna 64

Finale Cross „Teterower Hechtpokal“: 1 Skoppek (Schwerin-SĂŒd) Suzuki, 2. Hinrichs (Rehna), 3. Schmidt (Ducherow) bd. KTM

Finale „GrĂŒnes Band“: 1. Cooper (GB) Track Plus, 2. Fabriek (NL) GM, 3. Katt (Neuwittenbek) Tornado

Finale „Speed-Cross-Pokal“: 1. De Vries (NL) Honda, 2. Nyström (S) KTM, 3. Wuttke (Teterow) Suzuki

Finale „Bergringpokal“: 1. Copper (GB) Track Plus, 2. Knappe (Traunstein) Jawa, 3. Fabrieck (NL) GM

Horst Kaiser

 

 

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