Eine historische Chance: „Paralympics stehen für die Kraft des Sports, Barrieren zu überwinden“
Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) begrüßt ausdrücklich die Bewerbung Deutschlands um die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele. Die Vision, die bedeutendsten internationalen Sportveranstaltungen nach Deutschland zu holen, eröffnet eine historische Chance – für den Sport, für die Inklusion und für die Gesellschaft insgesamt.
Der neue DBS-Präsident Hans-Jörg Michels ließ in der jüngsten Sitzung des Bundestagsauschusses für Sport und Ehrenamt keine Zweifel an der Unterstützung und der Begeisterung des Deutschen Behindertensportverbandes mit Blick auf die Ausrichtung von Olympischen und auch Paralympischen Spielen in Deutschland. „Dieses Projekt kann ein deutlicher Schub für inklusive Sportentwicklung sein, wenn paralympische Belange von Anfang an gleichberechtigt mitgedacht werden – in Infrastruktur, Bildung, Ehrenamt und medialer Darstellung“, betonte Michels und stellte dabei vor allem auch die großen Potenziale Paralympischer Spiele für die deutsche Gesellschaft heraus.
Im laufenden nationalen Auswahlprozess, bei dem derzeit vier Städte als potenzielle Gastgeber geprüft werden, bleibt der DBS neutral. „Wir sehen in jeder der Bewerber-Städte ein hohes Potenzial und die Bereitschaft, die Vision von inklusiven und nachhaltigen Spielen umzusetzen. Wir begleiten diesen Bewerbungsprozess aktiv und setzen uns dafür ein, dass der Inklusionsgedanke unabhängig vom Standort im Zentrum der Bewerbung steht“, sagte DBS-Generalsekretär Stefan Kiefer.
Voraussichtlich Ende 2026 wird der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) eine Entscheidung über das finale Bewerbungskonzept treffen. Bis dahin haben die vier Bewerberstädte verschiedene Gelegenheiten, ihre Konzepte vorzustellen. Die Region Rhein-Ruhr nutzte den Rahmen der Eröffnung des CHIO Aachen, um auf ihre Bewerbung aufmerksam zu machen und aufzuklären. Stefan Kiefer erklärte am Rande dieser Veranstaltung: „Paralympische Spiele stehen wie keine andere Veranstaltung für gelebte Inklusion, für Vielfalt und für die Kraft des Sports, Barrieren zu überwinden – sowohl physisch als auch in den Köpfen der Menschen. Eine Austragung in Deutschland würde nicht nur unseren Athletinnen und Athleten eine Bühne im eigenen Land bieten, sondern auch die nachhaltige Entwicklung des Behindertensports und eine inklusive Gesellschaft weiter voranbringen.“
Der DBS wird sich auch weiterhin aktiv in den Dialog mit der Sportpolitik, den Städten und der Zivilgesellschaft einbringen, um sicherzustellen, dass die Interessen des paralympischen Sports und der Menschen mit Behinderung gehört und berücksichtigt werden. „Die Spiele können Impulsgeber für ein Umdenken in der Gesellschaft sein. Von einem öffentlichen Raum ohne Barrieren profitieren auch Senior*innen oder Familien mit Kinderwagen. Die Paralympics als Leuchtturm-Event sensibilisieren besonders gut dafür, in welchen Bereichen unsere Gesellschaft Handlungsbedarf hat“, erklärt Stefan Kiefer und fügt an: „Eine inklusive Planung und barrierefreie Umsetzung von Sportstätten und öffentlicher Infrastruktur wären ein starkes Zeichen und ein bleibender Gewinn für viele Menschen.“
Pressemitteilung DBS/NPC