Junges Universiade-Team mit beeindruckender Bilanz

Medaillen auch für Studenten-Sportlerinnen und -Sportler aus M-V

Leichtathletik Symbolfoto
Leichtathletik Symbolfoto

Am Abend des 14. Juli ging sie zu Ende – die dreißigste Auflage der Universiade, der Weltspiele im Studentensport. Neapel, der Gastgeber, reichte die Stafette weiter an den kommenden Ausrichter. Die chinesische Stadt Chengdu wird 2021 Ausrichter der nächsten (Sommer-)Universiade sein.

Zufriedenes deutsches Team

Das deutsche Team, darunter auch Studenten aus Mecklenburg-Vorpommern, konnte mit der Medaillen-Bilanz durchaus sehr zufrieden sein. Letztendlich gab es achtzehnmal Edelmetall, wobei auf die einzige Goldmedaille bis zum vorletzten Tag gewartet werden musste. Caterina Granz, die Psychologie-Studentin der Freien-Universität Berlin, erkämpfte sich den Sieg in der Entscheidung über die 1500 Meter in der Leichtathletik.

Der Sportdirektor des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes Thorsten Hütsch zeigte sich mit der deutschen Universiade-Bilanz 2019 sehr zufrieden. Nach Ansicht von Hütsch sei das Gesamtergebnis vor dem Hintergrund des sehr hohen sportlichen Niveaus der Wettkämpfe sowie unter der Berücksichtigung der Tatsache, dass das deutsche Team mit einem Durchschnittsalter von knapp mehr als 22 Jahren so jung war wie nie zuvor, mehr als beeindruckend.

Im Bereich der Final- und Anschlussplatzierungen überzeugten die 121 deutschen Sportlerinnen und -Sportler. Wie Thorsten Hütsch weiter anführte, erreichten sie bei 111 Wettbewerben und 153 Starts 58 Finalplatzierungen, bei Berücksichtigung von Rang eins bis acht, sowie 31 Anschlussplatzierungen, bei Berücksichtigung von Rang neun bis zwölf. Die Top Acht-Platzierungen sind absolut gesehen nach 2017 das historisch beste Ergebnis einer deutschen Universiade-Mannschaft in diesem Bereich.

Von der italienischen Gastfreundschaft beeindruckt

Neben den sportlichen Erfolgen war die deutsche Mannschaft auch von den organisatorischen Leistungen der italienischen Gastgeber angetan. Delegationsleiter David Storek hob insbesondere die enorme italienische Gastfreundschaft und die große Hilfsbereitschaft der Volunteers hervor. Neapel 2019 werde daher nicht nur aufgrund der äußerst starken Leistungen der deutschen Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmer und des überwältigenden Teamgeists der deutschen Mannschaft noch lange im Gedächtnis bleiben, so David Storek.

Japan am erfolgreichsten

Dominierend waren bei der Universiade 2019 in Neapel vor allem die Teams „aus Übersee“. Unter den zehn besten Mannschaften war mit Russland auf Rang zwei und Gastgeber Italien auf Rang sechs nur zwei europäische Team. Die erfolgreichste Universiade-Mannschaft unter den 118 Teams stellte Japan. Insgesamt wetteiferten fast 6000 Athletinnen und Athleten in 18 Sportarten um die letztendlich 223 vergebenen Goldmedaillen.

Claudine Vita vom SCN mit Silber

Für die beste sportliche Leistung einer Studenten-Sportlerin aus M-V sorgte Claudine Vita mit Silber im Diskuswerfen. Für Claudine war die Universiade ein sehr interessantes Erlebnis. Zwar habe sie mit der Goldmedaille geliebäugelt, aber Rang zwei stelle eine weitere internationale Medaille für sie dar. Aus dem Universiade-Wettkampf werde sie wichtige Erfahrungen mitnehmen und daraus lernen.

In Chengdu, bei der (Sommer-)Universiade 2021, könnte dann Claudine vielleicht sogar ihren goldenen Universiade-Traum Realität werden lassen? Zuvor findet im Januar 2021 aber noch die Winter-Universiade in der Schweiz statt.

Universiade-Splitter aus MV-Sicht

  • Sie wurde ihrer Mitfavoritin Rolle gerecht: Claudine Vita vom SC Neubrandenburg errang in Neapel Silber in der Entscheidung des Diskuswerfens. Bereits ihre Leistung in der Qualifikation für den Final-Wettkämpf – mit 59,95 Metern distanzierte sie die Konkurrenz um rund fünf Meter – war bereits herausragend. Im Finale war lediglich Daisy Osakue aus Italien um ganze 17 Zentimeter besser als Claudine (61,69 Meter von Daisy zu 61,52 Meter von Claudine). Die Studentin für „Frühkindliche Erziehung“ an der Hochschule Neubrandenburg erfüllte somit die Medaillen-Erwartungen des deutschen Teams.
  • Eine Medaille gab es für Judoka Annika Würfel vom VfK „Bau“ Rostock, die an der Humboldt-Uni in Berlin Mathe, Deutsch und Sport im Grundschullehramt studiert. Sie holte mit dem Damen-Judo-Team Bronze und schaffte im Einzel (Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm) Rang fünf.
  • Ein Diskuswerfer mit mecklenburgischen Wurzeln durfte ebenfalls über Bronze jubeln. Der gebürtige Rostocker Henning Prüfer (Uni Potsdam, SC Potsdam), zu Beginn seiner Leichtathletik-Karriere auch beim LAC Mühl Rosin Güstrow und beim SC Neubrandenburg aktiv, konnte sich mit der neuen persönlichen Bestleistung von 63,52 Metern den dritten Rang sichern. Sieger wurde der Australier Matthew Denny (65,27 Meter) vor dem Rumänen Alin-Alexandru Firfirica (63.74 Meter)
  • Das deutsche Volleyball-Team mit den aktuellen Spielerinnen des SSC Palmberg Schwerin Lea Ambrosius und Nele Barber sowie mit den früheren SSC-Akteurinnen Elisa Lohmann und Denise Imoudou gewann das Spiel um Platz fünf gegen Brasilien mit 3:1 und erreichte damit die erhoffte vordere Platzierung. Sieger bei den Damen wurde Russland vor Italien, Japan und Ungarn.
  • Platz fünf gab es für die Rostocker Wasserspringerin Saskia Oettinghaus im Synchronspringen vom Dreier zusammen mit Jana Lisa Rother. In den Einzeldisziplinen (Ein-Meter- und Drei-Meter-Brett) konnte Saskia nicht den Endkampf erreichen. Für Anna Shyrykhay, ebenfalls aus Rostock, waren die Wettbewerbe jeweils nach dem Vorkampf beendet.
  • In der Segel-Entscheidung der RS 21-Kielboote belegten der Bruder von Wasserspringerin Saskia Oettinghaus, Silas Oettinghaus (Rostocker YC), und Skipperin Johanna Meier (Uni Rostock, Akademischer SV Warnemünde) Rang sieben. Trainiert wurde die Crew von Max Schuberth (Rostocker Segelverein Citybootshafen).
  • Schwimmer Carl-Louis Schwarz, in Schwerin geboren, Student der TH Wildau und Mitglied des Potsdamer SV, nahm in Neapel an den Rücken-Konkurrenzen teil, konnte aber in den Kampf um die Medaillen nicht eingreifen (27. über 50 Meter Rücken und 41. über 100 Meter Rücken).
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