Nach Platz 5 in Luzern: DRV will mehr Physis im Deutschlandachter

Du bist raus. Solche oder ähnliche Worte sind für Hochleistungssportler:innen stets ein Schlag ins Gesicht. Es kann ihnen den Boden unter den Füßen weg ziehen. Vor allem, wenn es im Laufe von Qualifikationsphasen für Sportgroßereignisse wie die Olympischen Spiele passiert. Als Außenstehende:r kann man sich da kaum in die Gefühlslage der Betroffenen hineinversetzen. Aber wenn man als bereits nominierter Athlet kurz vorher erfahren muss, dass man doch nicht Teil des Team Deutschland sein wird… Wie emotional schwer muss das bitte sein?

Genau das ist nun dem Schweriner Ruderer Hannes Ocik passiert. Auf seinem Instagram-Kanal informierte der 32-Jährige gestern über seine Abwahl. Demnach habe er eine Woche zuvor ein Gespräch mit Achtertrainerin Sabine Tschäge, Cheftrainerin Brigitte Bielig und Sportdirektor Mario Woldt geführt. Mit dem Ergebnis beim Traditionsweltcup in Luzern, das Deutsche Aufgebot erreichte als 5. die Ziellinie, sei man unzufrieden. Zudem habe das Ausscheiden des Vierers dafür gesorgt, dass nun weitere Ruderer im „Spiel sind. Ocik, der nach dreijähriger Pause erst vor zwei Monaten wieder als Schlagmann für das Deutsche Flaggschiff nominiert wurde (wenn auch nur vorläufig), müsse nun für einen anderen seinen Platz frei machen. „Es ist nicht wirklich erkennbar, dass wir von deinem Erfahrungsschatz profitieren können“, zitiert Ocik aus dem Gespräch. Die Trainerinnen wollen dem zufolge mehr auf die Physis im Boot setzen.

Wer die Position des Schweriners in Paris übernimmt, wird wohl erst in den kommenden Wochen entschieden werden. Dann zeigt sich auch, ob neben Ocik noch jemand seinen Platz frei machen muss. Zu rechnen ist mit einem weiteren Tausch auf der Backbordseite.

„Mir bleibt nun nichts anderes übrig, als diese Entscheidung zu akzeptieren“, schreibt der dreimalige Weltmeister und Vize-Olympiasieger drei Tage vor seinem Geburtstag in seinem Post. Wie es für ihn weitergeht, ließ er derweil noch offen. Dennoch zeigte er sich absolut sportsmännisch: „Ich wünsche dem Team @deutschlandachter als auch den gesamten DRV viel Erfolg für die kommenden Aufgaben, meine Daumen sind weiterhin gedrückt.“

red

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