Underdog schreibt Olympia-Geschichte

… und Claudia Pechstein macht weiter

Symbolbild – Eisschnelllauf

Es bleibt dabei. Das Gangneung Oval ist das zweite Wohnzimmer der niederlĂ€ndischen EisschnelllĂ€ufer bei den Olympischen Spielen. Über 5000 m der Damen setzte sich die Siegesserie der Oranje-Ausnahmekönner fort. Unerwartet nur das Who is Who auf dem obersten Podest. Die erst 21-jĂ€hige Esmee Visser ĂŒberraschte in ihrem ersten Weltcup-Winter mit dem Gewinn der Goldmedaille. Aber an die Hammerzeit der DebĂŒtantin (6:50,23 Minuten) kam niemand heran. Auch nicht Claudia Pechstein, die alles versuchte, aber nichts gewann. Rang 8.

„Auf Angriff laufen“ lautete die Maxime der 45-jĂ€hrigen Berlinerin. Nach der zehnten olympischen Medaille greifen. Mit einem ganz starken Angang, die Uhren signalisierten Bestzeit-Niveau. Das „Alles oder Nichts“ ging bis zur sechsten Runden gut. Dann ließen sich die avisierten Rundenzeiten nicht mehr halten. „Warum das so war, dafĂŒr habe ich Moment keine ErklĂ€rung. Man ĂŒberlegt in einer solchen Phase warum, findet aber nicht die Lösung.“ Sie konnte keinen ausreichenden Druck mehr aufs Eis ĂŒbertragen.

„Aber so ist der Sport“, so Claudia Pechstein, die sich in der Mixed Zone dem bisher grĂ¶ĂŸten Mediendrang im Skating Oval gegenĂŒber sah. Über zwei Dutzend Redaktionen hatten ihre Vertreter vom Mountain Cluster PyeongChang ans Meer entsandt. Die gute Nachricht einer Medaille sollte ĂŒbermittelt werden. Und es blieb auch keine Frage unbeantwortet, am Ende huschte sogar ein LĂ€cheln ĂŒber das nach harten 5000 Metern gezeichnete Gesicht. „Nun baue ich auf meine nĂ€chste Chance, eine Medaille ĂŒbe 5000 Meter zu gewinnen. In vier Jahren.“ Auf Nachfrage bestĂ€tigte Claudia: „Ja, ich mache weiter.“ Wie sie es vor wenigen Tagen auch schon gegenĂŒber der auf der ganzen Welt angesehenen „New York Times“ angekĂŒndigt hatte. „Ich strebe meine achten Olympischen Spiele an.“

Martina SĂĄblĂ­kovĂĄ (Tschechien) und Natalia Voronina (Olympische Athleten aus Russland) nahmen Silber und Bronze mit nach Hause. Die junge NiederlĂ€nderin, laut ihrer Heimatpresse aus einer „Underdogpositie“ gestartet, konnte das GlĂŒck einfach nicht fassen. Aber solche Sensationen braucht der Sport. Nach der unerwarteten nationalen Qualifikation hatte die Studentin der pharmazeutischen Wissenschaften gestammelt: „Das wird ja meine erste Fernreise.“ Einmal Amsterdam – Gangneung. Und zurĂŒck mit Gold im GepĂ€ck.

Quelle: PM Klaus Dobbratz/Beate Dobbratz, DESG-Presse

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Zur Info: Die deutsche EisschnelllÀuferin, Claudia Pechstein aus Berlin, wurde 1972 geboren. In jenem Jahr gewannen bei den Winterspielen 1972 in Sapporo Erhard Keller (500 Meter) und Monika Holzner-Pflug (1000 Meter) jeweils aus Bayern Olympia-Gold im Eisschnelllaufen.

„Inzwischen“ erkĂ€mpfte Claudia Pechstein selbst jede Menge olympisches Edelmetall: fĂŒnfmal Gold, zweimal Silber, zweimal Bronze zwischen 1992 und 2006. Die Erfolgsathletin nahm an den Spielen 1992, 1994, 1998, 2002, 2006, 2014 bzw. 2018 teil.

Bekannte EisschnelllÀuferinnen aus M-V sind Jacqueline Börner (in Wismar geboren, 1992 Olympiasiegerin, 1500 Meter), Heike Lange (in Rostock geboren, Olympia-Teilnehmerin 1976) und Karin Kessow (in Rostock geboren, Olympia-Teilnehmerin 1976). Die ehemalige Wahl-Schwerinerin Helga Haase wurde zudem 1960 Olympiasiegerin (500 Meter) und Olympia-Zweite (1000 Meter).  mm

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