65,20 Meter brachten die Neubrandenburgerin zu EM-Edelmetall

„Ein Abend für die Ewigkeit“ titelte die ARD Sportschau, nachdem das Team Deutschland am Dienstag im und um das Münchner Olympiastadion einen Erfolg nach dem anderen einheimste. Die European Championships Munich 2022, die zu einem lange nicht mehr erhofften Sportgroßereignis voller Highlights, gelungener Showelemente und großartiger Emotionen avancierten, sollten speziell für die deutschen Leichtathlet:innen zum Sensationsereignis werden. Der Medaillenregen des Tages begann bereits am Vormittag, als der Potsdamer Geher Christopher Linke den größten Erfolg seiner Karriere feierte. Nach 35 km und 2:13:56 Stunden überschritt er als frischgebackener Europameister die Ziellienie.

Am Abend dann holten 100-Meter-Sprinterin Gina Lückenkemper und Zehnkämpfer Niklas Kaul Gold und schrieben EM-Geschichte. Spätestens jetzt glich das Stadion einem Leichtathletik verrückten Hexenkessel. Direkt vor Lückenkempers Megaleistung und nur einige Wimpernschläge nach dem Zehnkampferfolg von Niklas Kaul, samt tränenreichem Abschied Arthur Abeles von der internationalen Bühne, gingen die Diskuswerferinnen in die finalen Würfe.

Dort verpasste die Olympia-Zweite Kristin Pudenz um hauchdünne 8 Zentimeter EM-Gold. Allerdings warf sie ihren 1 kg schweren Diskus mit persönlicher Bestleistung ganze 67,87 Meter weit und sich zur hochverdienten silbernen Medaille. Auch hier tobte die Menge. Hinter der Athletin aus Herford platzierte sich eine weitere Deutsche. Nach Rang fünf bei den Weltmeisterschaften gelang der 26-jährigen Neubrandenburgerin Claudine Vita ein weiteres Sahne-Ergebnis. Angefeuert von den 40.000 Zuschauern trieb sie ihre Scheibe über 65,20 Meter und damit knapp 1,70 Meter weiter als noch in der Quali am Vortag. Saisonbestleistung. EM-Bronze. Der bisher größten Erfolg ihrer Karriere. Ein wahnsinns Erfolg auch für Mecklenburg-Vorpommern.

Claudine Vita (SCN) – Archivfoto: Franziska Göttsche/LVMV

„Das war einfach unglaublich“, jubelte der Schützling von Dieter Kollark im Anschluss unter Freudentränen. Auch der Leichtathletikverband Mecklenburg-Vorpommern zeigte sich absolut begeistert. „Wir sind unheimlich stolz auf dich, Claudine“, haißt es auf dessen Instagramkanal.

red

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