Hohen Luckow – Die Goldene SchĂ€rpe der Ponyreiter feierte in diesem Jahr gleich eine doppelte Premiere: Erstmals in ihrer langen Geschichte fand sie in Mecklenburg-Vorpommern statt und bescherte den Gastgebern mit Leoni Schulz zudem die erste Siegerin in der kombinierten Wertung. Insgesamt maßen sich 104 Ponyreiter aus ganz Deutschland in Hohen Luckow in Dressur, Springen, GelĂ€nde, Theorie und Vormustern, stellten sich einem Fitnesstest und knĂŒpften darĂŒber hinaus viele neue Freundschaften. In der Mannschaftswertung landete die Teams aus Mecklenburg-Vorpommern auf den PlĂ€tzen acht bzw. 19. Auf dem Treppchen standen die Westfalen-teams III (Gold) und II (Bronze) sowie Hannover II (Silber).

In der Dressur zeichneten sich Fortschritte nach der intensiven Arbeit der vergangenen Monate ab, dennoch reichten Wertnoten von 8,4 fĂŒr Lenja Bos oder gar 8,6 von Leoni Schulz nicht um ganz vorne mitzureiten. Die besten Dressuren der jeweiligen Abteilungen lagen noch eine ganze Note höher. DafĂŒr machten die Reiter aus Mecklenburg-Vorpommern im GelĂ€nde ordentlich Boden gut. In der zweiten Abteilung erritt sich Leoni Schulz mit der Stilwertnote von 9,0 den besten GelĂ€nderitt des Tages. Im Springen erzielte Team M-V I sogar das zweitbeste Ergebnis aller 20 Mannschaften. Dies bedeutete am Ende Platz acht fĂŒr Hanna Marie Koubin mit Summertime B, Lenja Bos mit Sulea, Lilly Charlott Hagemann mit Piroschka, Mara Hartmann mit Beyonce at Little Uncle sowie Leoni Schulz mit Coco Dream IP.

FĂŒr die Einzelwertung wurden die Teilnehmer in zwei Abteilungen geteilt, von denen am Ende eine gewinnen konnte und Lenja Bos FĂŒnfte wurde. Im Team M-V II vertraten Johanna Waydelin mit Goldfee, Lindsay Schietzel mit Hardi, Jonna Betty Ziche mit Carlo, Isabella von Maydell mit Chili Pepper und Neele Eleen Albinus mit Avalon die Farben des Landes.

Bessere Gastgeber als das Ehepaar Dr. Karin Holland und Joachim Walther hĂ€tte sich die Goldene SchĂ€rpe kaum wĂŒnschen können. Beide betreiben seit 1994 auf Gut Hohen Luckow Landwirtschaft und Milchviehhaltung in großem Stil. FĂŒr die jungen Reiter zwischen elf und 16 Jahren rĂ€umten sie Saatgut, Getreide und Maschinen aus zwei Lagerhallen, um Platz fĂŒr die Stallboxen, fĂŒr die Theorie und den LĂ€nderabend zu schaffen. Vor allem aber stellten sie ihren wunderschönen Landschafts- und Skulpturenpark zur VerfĂŒgung, um dort zwei parallele Dressurvierecke anzulegen. Die Wiese dahinter wurde samt kleinem Wasserdurchritt zum Schauplatz der rund 1.600 Meter langen GelĂ€ndestrecke, fĂŒr die Wolfgang Fehl aus Krefeld als Parcourschef verantwortlich zeichnete. Krönender Höhepunkt der Goldenen SchĂ€rpe waren die SpringprĂŒfung und Siegerehrung auf dem Rasen vor der malerischen Kulisse des denkmalgeschĂŒtzten Herrenhauses von Gut Hohen Luckow.

Impression der Goldenen SchÀrpe Pony 2023 | Foto: © Elke Spierling

Dass die Goldene SchĂ€rpe ein so großer Erfolg wurde, ist neben der UnterstĂŒtzung durch das Gut und landjĂ€hrigen Partnern vor allem auch dem fleißigen Helferteam und Turnierleiterin Mandy Klan, Vorsitzende des Parkentiner Reitvereins am HĂŒtter Wohld, zu verdanken. Als in Parkentin kein Vielseitigkeitsturnier mehr machbar war, fand dieses in Hohen Luckow eine neue Heimat. „Ein Vereinsmitglied hatte Kontakt zum Gut. Jetzt dĂŒrfen wir seit ĂŒber 20 Jahren hier unser jĂ€hrliches Turnier machen“, sagte Klan, die sich neben Kindern und Vollzeitjob ein halbes Jahr lang um die Vorbereitungen auf die Goldene SchĂ€rpe kĂŒmmerte. FĂŒr ihren enormen Einsatz wurde die ehemalige Vielseitigkeitsreiterin am LĂ€nderabend unter tosendem Beifall mit der silbernen Ehrennadel des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet.

„Die Idee hier eine Goldene SchĂ€rpe auszutragen, kam von Hanna Rogge“, erzĂ€hlte Mandy Klan. Der ehemaligen Vorsitzenden der AG Nachwuchs des DOKR-Vielseitigkeits-ausschusses hatte nach einem Richtereinsatz auf dem Turnier so gefallen, dass sie Hohen Luckow als Standort fĂŒr die Goldene SchĂ€rpe vorschlug. Ihr Nachfolger Fritz Lutter, Ex-Bundestrainer der Ponyvielseitigkeitsreiter, unterstĂŒtzte die Bewerbung ebenfalls und war bei der Premiere selbst als Kommentator der GelĂ€ndeergebnisse dabei. „Das war wirklich eine gelungene Veranstaltung. Es wĂ€re zu wĂŒnschen, wenn diese eine Wiederholung hier finden wĂŒrde“, sagte er.

„Alles erinnert hier ein bisschen an so typische englische Vielseitigkeitsturniere. Es war eine perfekte Mischung aus lĂ€ndlichem und professionellem Turnier, mit einer großen Liebe zum Detail. Man fĂŒhlte sich hier einfach willkommen“, sagte auch der Olympia-Siebte von Atlanta 1996 Hendrik von Paepcke aus Schleswig-Holstein.

Text: fn press/Uta Helkenberg/Pferdesportverband MV

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